Ortsvorsteher Udo Scheuermann, Betriebsleiter Manfred Götz und Geselle Timo Lehmann.
Renovierungsarbeiten Parkmauer durch die Fa. Olsons

Vor etwa 200 Jahren wurde sie als Mauer zum damaligen Friedhof mitsamt einem Steinportal errichtet. Generationen von Jungs und Mädels durften Jahre später auf ihr an Papas Hand laufen, wenn am Sonntag der Spaziergang an den Rhein auf dem Programm stand. Das ist schon viele Jahre vorbei.

Einen Rheinzugang besitzen die Oppauer viele Jahre nicht mehr. Aus dem damaligen Friedhof ist 1929 ein Park entstanden, der Vieles mitgemacht hat. Vandalen haben gehaust und zerstört. Die Oppauer erinnern sich bestimmt noch daran erinnern, dass es vor Jahren eine Serie seltener Bäume und Sträucher gab, die alle mit Textschildern gekennzeichnet waren. Auch diese wurden zerstört.
Was im Oppauer Park zu Zeiten leerer städtischer Kassen machbar ist müssen wir derzeit spüren. „Pflege auf Erhaltungsniveau“ war in der letzten Ortsbeiratssitzung von Stadt-Seite zu hören. Ein am Jahresanfang fertig gebauter Kinderspielplatz, der kurz vor der Wahl noch eingeweiht wird, das wird’s dann im Großen und Ganzen für längere Zeit gewesen sein.

„Dass sich der ‚Förderverein für Heimat- und Denkmalpflege Edigheim e.V.‘ um den Erhalt dieser historischen Mauer annimmt, darüber sind wir besonders froh“ erklärt Udo Scheuermann, Ortsvorsteher von Oppau-Edigheim und Pfingstweide.

Um so erfreulicher ist es, dass von diesem Förderverein mit Hilfe von Sponsoren die städtischen Stellen zur Mitarbeit und Mithilfe bewegt werden konnten. Manfred Götz, Betriebsleiter der Firma Olsons in Edigheim, rückte am heutigen Freitagvormittag mit einem Gesellen, einem Lehrling und Gerät in der Rheinstrasse an, um die Parkmauer aus ihrem 200-jährigen Schlaf zu wecken.

„Ich freue mich, dass es mit der tatkräftigen Hilfe von Ortsvorsteher Udo Scheuermann gelungen ist, dieses Projekt auch bei den entsprechenden Stellen der Verwaltung voranzubringen“ berichtet Götz stolz und erzählt weiter „formlos und schnell war auch die Hilfe von Seiten der Feuerwehr mit einem Stromaggregat und Schläuchen“.

Die gesamte Mauer, die Abdeckung und das Portal bestehen aus drei verschiedenen Sorten Sandstein. Die Mauer selbst aus rotem Sandstein aus der Südpfalz, das Portal aus Sandstein aus Westfalen und die Mauerabdeckung aus Odenwälder Sandstein.  Bei der Reinigung der alten Sandsteine wurden die Zerstörungen sichtbar, die vom Efeu angerichtet wurden. In die Abdeckungen aus dem weichen Odenwälder Sandstein sind die Efeu-Wurzeln wie in Butter eingedrungen und haben Schicht um Schicht aufgesprengt.

Die heute begonnene Reinigung der kompletten Mauer ist der erste Schritt der Renovierung. Bürokratische Hürden müssen noch genommen werden, bevor der Bürgersteig entlang der Mauer abgesperrt, die Mauer abgetragen und neu aufgebaut wird. Die gereinigten Abdeckplatten müssen geschliffen und letzten Endes die gesamte Mauer gegen Verwitterung imprägniert werden.

„Den Zerfall des Portales aufzuhalten wird keine leichte Sache. Prüflinge von Steinmetzschulen werden im Rahmen von Meisterprüfungen dazu gewonnen werden, ihr Können zu zeigen“ erzählt Götz und „mit Hilfe eines alten Fotos aus dem Archiv des K-O-Braun-Museums wird die Oppauer Metallbau-Firma Wolff das verschwundene Eingangstor rekonstruieren“.

Im Hinterkopf des rührigen 1. Vorsitzenden Manfred Götz vom Förderverein Für Heimat- und Denkmalpflege in Edigheim, arbeitet es bereits an dem nächsten Vorhaben: der Zustand der Kriegsgräber auf dem Oppauer Ehrenfriedhof ist ihm ein Dorn im Auge. Zusammen mit dem 1. Vorsitzenden des VdK Oppau, Udo Scheuermann und einem Vertreter aus der Verwaltung ist für nächste Woche eine „Ortsbegehung“ angesetzt, bei der Möglichkeiten der Verschönerung besprochen werden sollen.

Anm. d. Red. (Das ist der Unterschied zwischen einem Macher und einem Schwätzer. Ein einfaches Danke reicht da nicht mehr aus.)