Countdown: zwanzig Sekunden bis zum Tod

Viele Verkehrsteilnehmer allen Alters unterschätzen die Geschwindigkeit und den Bremsweg der am Bahnübergang Glockenloch fahrenden Güterzüge. Der Tod der jungen Schülerin rüttelt alle auf. Die Polizei überwacht die Fahradfahrer auf richtiges Verhalten.

Bedingt durch Regenwetter fahren Montag früh zwischen 7 und 8 Uhr nur sehr wenig Schüler über den Bahnübergang, alle verhalten sich korrekt.

Udo Scheuermann, ein paar Minuten vor dem Edigheimer Bezirksbeamten am Bahnübergang, traut seinen Augen kaum: Glocke und Rotlicht schalten sich ein, die Schranke beginnt sich zu senken, ein Erwachsener kommt mit seinem Geländerad aus Richtung Bocksbrücke. Er stellt sich in die Pedalen und erhöht sein Tempo um gerade noch unter der Schranke hindurchzukommen!

Er läßt sich nicht ansprechen. „Aus dem Weg“ oder so etwas Ähnliches ist von ihm zu hören, während hinter uns im gleichen Augenblick der Güterzug vorbeidonnert!

Um 13 Uhr auf dem Heimweg regnet es immer noch, die Wenigen von Heute früh fahren wieder korrekt. Stehen sie noch unter dem Eindruck des tödlichen Unfalles in der Vorwoche?

Zwischen dem ersten Glockenton und der den Bahnübergang passierenden Lok liegen nur 20 Sekunden

erzählt Volker Keller, Vorsitzender der Bürgerinitiative BI-KVT, und demonstriert dies mit der Stop-Uhr.

Wenn wir da an den ‚mutigen‘ Erwachsenen von heute Morgen denken – Schienen und Strasse regennass ….

Dienstag Morgen und Mittag, Bahnübergang Oppauer- Edigheimer-Strasse. Nichts Besonderes. Alle Schüler verhalten sich korrekt.

Gejohle ist zu hören, aber niemand zu sehen.

Da sind wieder eine handvoll Jugendliche über die Bahngleise gestürmt

so Udo Scheuermann. Zu sehen ist auf den Gleisen niemand, ausser einem einsamen Spaziergänger der in Höhe des BSC mit seinem Hund über die Gleise gehen muss …

Die Tod bringenden 20 Sekunden liegen zwischen Bild 3 und 4!