Edegumer Schlowacke

Schwarze Brücke am Frankenthaler Kanal
Schwarze Brücke am Frankenthaler Kanal

Woher kommt der Ausdruck „Edegumer Schlowacke“ ?

Die Edigheimer werden im Scherz “Schlowacke” genannt und mit dem Spottvers zu necken versucht: “Ihr Edigumer Schlowacke (Slovaken) in Ohlig gebacke, in Essig getränkt, morje werren r uffgehängt”. Diese Fopperei ist so alt wie der Frankenthaler Kanal. Zur Erbauung dieser Wasserstraße ließ Kurfürst Karl Theodor in den Jahren 1776 bis 1781 Arbeiter aus aller Herren Länder, selbst aus dem fernen Osten, aus Oberfranken, Böhmen und Mähren, herbeilocken. Sie wohnten zum Teil, meist mit Frau und Kindern, im sogenannten “Lager” oder “Welschdorf” (am östlichen Kanalstrand, heute noch als Flurnamen bestehend) und zum Teil privat im benachbarten Edigheim, in geringer Zahl auch in Oppau, und standen besonders mit der Edigheimer Bevölkerung im regsten wirtschaftlichen Verkehr.

Manche “Canalisten” ließen sich (laut Kirchenbücher in Edigheim) durch Amor verführt, dauernd in ihrem Gastorte nieder. Ihre Nachkommen sollen manche Bräuche und Sitten ihrer Ahnen konserviert haben und zählen heute zu den eingesessenen Familien des alten Dorfes.

Den weiteren Neckvers “Kaaf kään Kuh von Edigum”

verdanken die Edigheimer ihren ehemaligen, immer wiederkehrenden Viehseuchen, einer Auswirkung ihrer alten, versumpften Weideflächen.

K.O. Braun