Es passiert nicht oft im Leben, dass man als Journalist völlig fassungslos und sprachlos ist. Irgendwie finden die richtigen Worte immer ihren Weg. Am Sonntag jedoch verliessen uns, wie auch die meisten Besucher, die Worte. Es war klar, dass Frieder Bernius in seiner Heimatstadt zeigt, was das Maß aller Dinge in diesem Musikbereich ist. Dennoch wurden die kühnsten Erwartungen und Spekulationen weit übertroffen.

Frieder Bernius und der Kammerchor Stuttgart spielen nicht in einer Liga. Sie spielen in der höchsten, ihrer eigenen Liga und sind vom Rest der Welt, Galaxien entfernt. Wie es bereits andere Musikkritiker weltweit beschrieben, bietet auch unsere Sprache nicht die passenden Worte um das auszudrücken was da am Sonntag in der katholischen Kirche St. Martin in Oppau ablief.

Selbst Kritiker die, üblicherweise voll des Lobes, am Ende immer noch einen Minuspunkt finden, konnten diesmal nur noch in den allerhöchsten Tönen schwärmen. Er bewegt sich mit seinem Kammerchor in anderen Sphären. Eben in seiner eigenen Liga, die nur er so virtuos beherrscht. Und ganz gleich wie sich die restliche Welt anstrengt. Dahin kommen sie Alle nicht.

Ja das war sie, die Liga Bernius.

Was vor 4 Jahren als Idee unseres Herausgebers Kurt Müller entstand, nahm über die Zeit langsam Gestalt an. Gemeinsam mit Sponsoren, Helfern und zahlreichen Unterstützern kam es dann letztlich zu diesem Konzert der Superlative. Dafür an dieser Stelle nochmals einen ganz herzlichen Dank an alle, die an diese Idee geglaubt haben und uns halfen. (siehe am Ende des Artikels)

Der Tag:

Gegen Mittag reisten Frieder Bernius und seine Frau Sandra froh gelaunt in Oppau an. Der Bus mit Kammerchor Stuttgart erreichte eine Stunde später sein Ziel. Der Busfahrer fragte uns, was das denn hier sei und warum er soviele junge Menschen nach Oppau zu fahren hätte? Er erzählte uns, dass er im Bus danach fragte und zur Antwort bekam: „Wir sind ein Chor und machen ein wenig Musik – heute in Oppau“.

Wir klärten ihn auf. Und aus seinem Vorhaben, während des Konzertes im Bus zu schlafen, wurde nichts. Er platzierte sich mit einem Stuhl im hinteren Bereich der Kirche. Bis zum Schluß des Konzertes.

Nach dem üblichen Frischmachen und Kleider verstauen, welches dankenswerterweise im Rathaus von Oppau gemacht werden durfte, traf sich der Chor zur Probe in der Kirche. Bei den ersten Tönen bereits blieben den wenigen Anwesenden der Mund offen stehen. Ab dann spürte jeder, dass es ein aussergewöhnliches Konzert werden sollte.

Um 16 Uhr war es dann soweit. Der Einlass konnte beginnen. Alles lief erwartungsgemäss friedlich ab. Trotzdem hatten wir für Sicherheitspersonal gesorgt. Die Verantwortung trug Norbert Kolm und seine Frau.

Dann gegen 17 Uhr, nach einer kleinen Laudatio, ging es endlich los.

Glasklare Stimmen. Jeder Ton saß. Komplizierteste Akkordstrukturen, vielstimmig, trieben die Anwesenden in ein Wechselbad der Gefühle. Ein Stakkato wurde von einem Harmonieteppich aufgelöst. Bässe rollten zielgenau durch die Kirche auf die Besucher, um im nächsten Moment wieder mit sehr hohen Frauenstimmen zum nächsten Schlag angestiftet zu werden. Von extrem leise bis donnernd laut. Dieser Chor mit Weltruf zeigte was menschenmöglich ist.

Der absolue Höhepunkt: Agnus Dei. Ein Stück welches mit seinem Mittelteil jeden normalen Chor in die Niederungen der Bedeutungslosigkeit zwingt. Eben jene Stelle an der alle 12 Halbtöne, die wir in unserer westlichen Welt kennen, bewusst an einer Stelle gesungen werden – Auf den Punkt genau. Das bedeutet fast alle Mitglieder des Chores singen hart gegeneinander. Die gewollte Disharmonie.

Auch hier war kein Ansingen oder das bei normalen Chören beliebte „Trial und Error“-Verfahren erkennbar. Hier wurde nicht solange angetestet bis der Monster-Akkord saß.
Nein, treffsicher und zielgenau. Das Ende für jeden normalen Chor.
Ebenfalls bei den Solopassagen. Alles hart und präzise auf die Note genau. Fast ein wenig unheimlich. Samples, passgenau am Computer gesetzt hätten es nicht besser machen können. (Samples sind kleine digitale Songschnippsel oder komplette Passagen, mit denen heute am PC die Musik entsteht.)

Musik wie sie ohne Schwierigkeit in Herr der Ringe oder andere epische Kinoproduktionen gepasst hätte. Gänsehaut pur.

Es war eine Achterbahn der Emotionen was da in 90 Minuten auf die Zuhörer einprasselte.

Frieder Bernius hat seinen Ruf zu Recht.

Es war spürbar, dass er das gesamte Konzert zu jeder Sekunde voll im Griff hatte. Ein gebürtiger Oppauer mit einem untrüglichen Sinn für Präzision und Zielorientierung. Ein Sohn auf den Oppau sehr stolz sein kann. Ein Oppauer dem die Gemeinde wohl irgendwann ein Denkmal, in welcher Form auch immer, setzen muss.

Am Ende sahen wir, uns mit eingeschlossen, nur staunende Gesichter. Besucher bedankten sich reihenweise bei uns. Spätestens jetzt begriff unserer Herausgeber Kurt Müller, was er da „angerichtet“ hatte.

Echte Aussagen von Besuchern:

“ …Damit habt ihr mir das grösste Geschenk meines Lebens gemacht…“
„… Das war das Unglaublichste was ich je erlebt habe …“
„… Vielen, vielen Dank. Was ihr hier auf die Beine gestellt habt, ist mit Worten nicht mehr zu beschreiben…“
„… Fantastisch – Vielen, vielen Dank dafür …“
„… Ich bin sprachlos. Ich bin fassungslos …“

Das war nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was sich am Ausgang bei uns an Szenen abspielte. Teilweise hatten manche Gäste Tränen in den Augen.

Tja – liebe Leute. Das war doch nur ein Chor, der nur ein wenig Musik macht? Oder? Nein –  das war das Musikerlebnis überhaupt für Oppau und den Ortsbezirk. So schnell wird hier kein Weltklassedirigent mit Weltklassechor mehr auftreten.

Im Anschluss an das Konzert gab Ortsvorsteher Udo Scheuermann einen kleinen Empfang für den berühmten Sohn von Oppau. Geladene Gäste hatten hier die Gegelenheit mit Frieder Bernius einen Plausch zu halten.
Musikalisch wurde das Ganze begleitet von Gaby Kiessling, die wie immer den richtigen musikalischen Ton auf ihrer Zither fand.

Alle waren sich am Ende einig, dass dieses einmalige Ereignis viel zu schnell vorrüber ging.

Ich bedanke mich in erster Linie bei

dir lieber Frieder und deinem fantastischen Chor. Wer hätte anfangs geglaubt dass dies Wirklichkeit wird.

Wir bedanken uns bei unseren Sponsoren:

Fa. Willer, Fa. Seburger & Loske, Fa. Gartenbau Mültin, Fa. Optik Struwe und der Stadtsparkasse Vorderpfalz

Bitte beachten Sie in Zukunft diese Firmen.

Einen besonderen Dank geht an:

Metzgerei Steinmann für ein sehr professionelles und verlässliches Catering. Alles klappte reibunglos bis auf die Minute. Eine klare Empfehlung an alle die demnächst professionelles Catering brauchen. www.metzgerei-steinmann.de

Spezielles Dankeschön geht an

Ortsvorsteher Udo Scheuermann für die problemlose zur Verfügungstellung des Rathauses und seiner oberen Räume für die Musiker.

Hubert Eisenhauer für die freundliche Freigabe seines ARGE-Büros im Rathaus.

Dominique Terre, der Organist der katholischen Kirche für die reibungslosen „Schlüsseldienste“ als Gatekeeper.

Heinrich Jöckel als Ansprechpartner bei der katholischen Kirchengemeinde.

Norbert und Ursula Kolm für die Gewährleistung der Ruhe und der Sicherheit.

Gaby Kiessling für die stilvolle Untermalung des Empfangs im Rathaus. www.gabykiessling.de

Allen Vorverkaufsstellen im Ortsbezirk inlusive der Tourist Info am Berliner Platz in Lu.

Manfred Götz für anfängliche Beratung und Hilfe mit den ersten Sponsoren

Kanzlei Michaela Tischbein für professionelle, juristische Unterstützung beim Konzert und allen Vertragsfragen.

Allen die uns Mut zugesprochen und damit psychlogisch unterstützt haben.

Danke an  Euch Alle – Es wird unvergesslich bleiben.

Kurt Müller Herausgeber Oppau Info und Familie