Der Leiter der Feuerwehr in Ludwigshafen, Peter Friedrlich

Heute um 15:00 Uhr informierten der Ortsvorsteher, der Chef der Feuerwehr Ludwigshafen, Baudezernent Dillinger von der Stadtverwaltung, sowie der Geschäftsführer der Firma Gascade und ein Experte für Gas und alles was dazugehört.

Erwartungsgemäss drohte die Stimmung kurz nach der Eingangsrede von Ortsvorsteher Udo Scheuermann zu kippen. Aufgeheizt durch die vielen Gerüchte, die gleich nach Unglücksbeginn die Runde machten, versuchten selbsternannte Gasexperten alles, was die echten Experten vortrugen in Zweifel zu ziehen.

Doch zunächst bedankte sich Ortsvorsteher Udo Scheuermann bei allen Helfern und Einsatzkräften und hob die hervorragende und schnelle Zusammenarbeit hervor.

Der Leiter der Feuerwehr Ludwigshafen Peter Friedrich schloss sich dem an. Gleichwohl bekam er aus dem Publikum Dankeslob für die hochgefährliche Arbeit seiner Teams. Die letztlich mit dem Einsatz ihres eigenen Lebens die Bürger von Oppau (Ortsbezirk damit ist auch Edigheim gemeint) vor Schlimmerem bewahrten.

Als dann der Geschäftsführer der Gascade von dem Bussche aus Kassel anfing die Dinge zu klären, wurden die ersten Gerüchte eingeworfen. Gascade ein Zusammenschluß der BASF und dem russischen Ölversorger Gazprom.

Wie zu erwarten war: Jeder hatte irgendwas gehört und keine wusste etwas Genaues.

So stand bei aller Aufregung und nach mehrmaligen, beruhigen Worten vom Ortsvorsteher und Peter Friedrich folgendes fest:

Der Experte, der das Projekt direkt vor Ort betreut stellte klar:

  1. Die Leitung hatte zum Zeitpunkt der Explosion einen Druck von 58 bar.
  2. Die Schieber wurden sofort nach Unglücksbeginn geschlossen. Was bei vielen Anwesenden zu ungläubigen Gesichtsausdruck führte war die Klarstellung, dass der nächste Schieber um ein Rohrsegment zu schliessen auf der einen Seite in der BASF sitzt und der andere in Schifferstadt. So mancher dachte, dass sich die Schieber am Bahnübergang befinden und mutmasste Verschwörungen warum das Feuer solange brannte. Damit wurde deutlich gemacht, dass ca. 15-17 km Leitung und deren Inhalt noch austreten mussten. Das erklärte dann auch die Dauer bis das Feuer ausging.
  3. Durch die Explosion war zusätzlich eine kleine TWL-Gasleitung betroffen, deren Leck auch erst geschlossen musste. Das war der Grund für die noch in der Nacht angesetzte Erweiterung der Absperrung.

Zum Schluss sagte von dem Bussche, dass die Hotline nicht von einem professionellen Callcenter betrieben wird, sondern dass seine Mitarbeiter, die normalerweise den Gastransport regeln und managen, seit dem Unglück im Einsatz sind um alles aufzunehmen und jedem Betroffenen schnell zu helfen.

Dann stellte sich der Gutachter der von der Versicherung beauftragt wurde den Betroffenen vor und forderte jeden auf sich entweder bei der Hotline der Gascade in Kassel oder jetzt und die kommenden Tage bei ihm direkt zu melden.

Er sei befugt die Schäden sofort zu regeln. Damit schloss er auch ausdrücklich die Zahlung mit ein. Er nahm vielen Bürgern die Angst, dass der Geldfluss Wochen dauern könnte. Der Gutauchter ist mit einem 4-Mann-Team die nächsten Tage in Oppau und macht kurzfristig Termine. Auch jetzt am Wochenende. Betroffene die es noch nicht getan haben, melden sich bitte bei der Hotline.

Baudezernent Dillinger erklärte kurz, dass die Begutachtung der Schäden durch Experten seines Amtes ergeben hat, dass die Menschen in ihre Wohnung dürfen um persönliche Dinge zu holen, Kühlschränke und Gefrierschränke auszuräumen.

Der Wohnblock steht seit dem Unglück ohne Strom da und die Gefahr für Ungeziefer und Kakerlaken könnte steigen, so ein besorgter Anwohner.

Die Vertreter des DRK-Ortsvereins haben auf ihre Ansprechmöglichkeiten hingewiesen und stehen für alle Dinge rund um Kleidung, Wohnungsfragen, Sachspenden zur Verfügung.

Wir haben einen Extra-InfoBlock auf unserer Startseite eingerichtet.

Am Schluss wies der Leiter der Notfallseelsorge Dr. Herzog nochmals daraufhin, dass Menschen die unmittelbar mit dem Unglück in Berührung kamen, auch noch nach 14 Tagen Zittern, Angstzustände und Schlafschwierigkeiten bekommen können. Diese melden sich bitte ebenfalls bei der Hotline oder dem DRK. Dr. Herzog und sein Team kümmern sich persönlich oder sorgen für kompetente Betreuung.

Eine Stabilisierung ist laut Dr. Herzog enorm wichtig.