Bernius Frieder

Geboren: Samstag, 22 Juni, 1946.
Ein großer Sohn Oppau’s, Dirigent mit Weltruhm und höchsten nationalen sowie internationalen Auszeichnungen. Der aus Oppau stammende Dirigent Frieder Bernius, Sohn des ehemaligen evangelischen Oppauer Pfarrers Helmut Bernius und der examinierten Kirchenmusikerin Inge Bernius – beide in Oppau unvergessen – hat sich durch seine Arbeit als Dirigent weltweit höchste Anerkennung erworben. Nicht nur als Lehrer, auch als Chor- und Orchesterleiter ist er international gefragt.Sein Weg zum Profi-Musiker begann mit dem ersten Klavierunterricht, den er von der examinierten Kirchenmusikerin Annemarie Wenz aus Oppau erhielt. Er lernte Geige spielen, studierte Musik und Musikwissenschaft an der Stuttgarter Musikhochschule und an der Universität Tübingen. Mit 16 Jahren gründete er in Oppau in der evangelischen Jugend seinen ersten Chor, den er auch selbst leitete. Speyer und Mainz waren erste Stationen des Erfolges mit diesem Jugendchor.

Eigene Ensembles

Ein Zitat von Frieder Bernius über sich selbst: „Ich bin nur glücklich, wenn meine eigenen Ideen zum Tragen kommen.“, daher hat er auch all diese Ensembles selbst gegründet:

  • 1968, mit knapp 21 Jahren, den Kammerchor Stuttgart
  • 1991, das auf alten Instrumenten spielende Barockorchester Stuttgart
  • 1991, die klassische Philharmonie Stuttgart
  • 2006, die Hofkapelle Stuttgart als Ergänzung zum Barockorchester Stuttgart

Pressezitat

„Größte stilistische Vielseitigkeit zeichnet Frieder Bernius aus: ob Vokalwerke von Monteverdi, Bach, Händel, Mozart, Beethoven Faure und Ligeti, Schauspielmusiken von Haydn, Burgmüller und Schubert – stets zielt seine Arbeit auf einen am Originalklangideal orientierten, zugleich unverwechselbar persönlichen Ton. Wiederentdeckungen von Opern des 18. Jahrhunderts  – wie zB. die für den Stuttgarter Hof komponierte und bis heute nie aufgeführte Oper ‚Die Aeolsharfe oder der Triumph der Musik und Liebe‘ von Justin Heinrich Knecht – widmet er sich ebenso wie Uraufführungen zeitgenössischer Kompositionen.“

Spuren seiner Kreativität

  • Seit 1977 arbeitet Frieder Bernius mit führenden Orchestern Deutschlands zusammen.  Gastproduktionen mit den Rundfunkchören des SDR, NDR, WDR und des RIAS Berlin stehen ebenso auf seinem musikalischen Programm.
  • 1987 gründete er die Internationalen Festtage Alter Musik, die er bis heute leitet. Heutiger Name: Festival Stuttgart Barock.
  • 1998 wird er Honorarprofessor in Mannheim.
  • 1999 enge Beziehungen zur Streicherakademie Bozen.
  • 2000 ist er Mitbegründer und künstlerischer Leiter von ChorWerkRuhr.
  • Seit 2000 leitet er die biennale Sommerakademie in Winnipeg/Kanada.
  • 2000 bis 2004 kooperierte er mit den Ruhrfestspielen und der Ruhrtriennale
  • Zu Meisterkursen, Wettbewerben, Festivals und Gastdirigaten  erhält er weltweite Einladungen.

Trotz alledem dirigierte Frieder Bernius auch mit kleiner Besetzung von 16 Solisten auf heimatlichem Boden anläßlich lokaler Festlichkeiten, wie im Oktober 2007 in der ehemaligen Klosterkirche Lambrecht beim 20jährigen Jubiläum der Lambrechter Chorgemeinschaft.

Konzertreisen

Seine Konzertreisen führten ihn zu allen wichtigen nationalen und internationalen Festivals, u.a. nach Flandern, Linz, Salzburg, Brüssel, Leipzig, Dresden, Schleswig-Holstein, Schwetzingen, Budapest und Innsbruck. Außerdem mehrfach nach Fernost, Kanada, Israel, Australien und in die USA. Viermal leitete er bisher den Weltjugendchor, viermal gastierte er bei den Weltsymposien für Chormusik. Als Gastdirigent hat er u.a. mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, dem London Philharmonic Orchestra und dem Stuttgarter Kammerorchester zusammengearbeitet.

CD-Produktionen

Mit seinen rund 80 CD-Produktionen wurde Frieder Bernius bisher mit über 25 internationalen Schallplattenpreisen ausgezeichnet. Die jüngste Aufnahme mit der  Streicherakademie Bozen.unter seiner Leitung bringt Schuberts Ouvertüre c-moll D 8, Beethovens Streichquartett F-Dur op. 135 in einer eigenen Fassung für Streichorchester sowie Karl Amadeus Hartmanns Concerto funebre mit der Violinsolistin Ulrike-Anima Mathe.

Preise

Ruhm brachte ihm

  • der Deutsche Schallplattenpreis
  • ein Dutzend internationale Auszeichnungen mit dem Kammerchor Stuttgart unter seiner Leitung.
  • 1990 erhielt er den holländischen Edison-Prize
  • 1990 den französischen Diapason d’Or
  • 1993 das Bundesverdienstkreuz am Bande,
  • 2001 den Robert Edler Preis
  • 2004 den Preis der Europäischen Kirchenmusik
  • 2004 Preis der deutschen Schallplattenkritik für die Aufnahmen aus seiner CD-Reihe mit Einspielungen der Kirchenwerke Mendelssohns

Zitat eines Musikkritikers:  „Eine Alternative zu Karajan …“.
Am 30.8.1993 wurde Frieder Bernius das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht. „Ein roter Faden durchzieht mein Schaffen: Was ich nicht kann, sind qualitative Kompromisse machen“ sagte er in seiner Antwort.