Geboren: Dienstag, 18 Januar, 1881
Gestorben: Samstag, 1 Januar, 1949
Bild: Selbstbildnis
Sein Talent war Johannes Frech in die Wiege gelegt worden. Aber zu seiner Zeit hatte ein Arbeiter keine Chance eine qualifizierte staatliche oder sonstige Förderung zu bekommen. Johannes Frech wurde daher Maurer, wie sein Vater. Trotz seiner schweren, 12-stündigen Arbeit besuchte er abends und am Sonntagvormittag die Gewerbeschule. Er nahm Zeichenunterricht und eignete sich alle Mal- und Zeichentechniken an.
So wurde der begabte Arbeitersohn ein ungemein schöpferischer, vielseitiger Maler. Seine Bilder, die Johann Frech in unermüdlicher Schaffenskraft sein Leben lang malte, sind Bilder der Heimat und seiner Menschen. So manche Erinnerung an das einstmals dörfliche Bild seiner Heimatgemeinde und seiner Umgebung hat er festgehalten.
Einer seiner vielen Freunde, der bekannte Heimat- und Mundartdichter Karl Räder, würdigte Johannes Frech: „Deutschland hat eine Reihe berühmt gewordener Arbeiter-Dichter. Von Arbeiter-Malern hat man noch wenig gehört oder gelesen. In der Pfalz lebt ein solcher, nämlich der Maurer Johannes Frech, ein Autodidakt im wahrsten Sinne des Wortes. In all seinen Bildern lebt Poesie, eine künstlerische und verklärende Stimmung.“ Ein anderer seiner engsten Freunde, Peter Trupp, erlebte den Heimatmaler Johannes Frech so: „Vor seiner Staffelei stehend, ein Liedchen trällernd oder eine Melodie pfeifend, gab er sich ganz seiner Kunst hin, vergaß seine Umwelt. Seine Bilder sind eine getreue Wiedergabe der Natur, die er mit dem wachen Auge eines unverbildeten Menschen sieht.“
Dieser vielseitig begabte Arbeiter, ein überzeugter Sozialdemokrat, verschrieb sich auch der Musik und dem Gesang, erlernte das Violin- und Zitherspiel, leitete die Zithergruppe des Oppauer „Edelweiß“ und dirigierte außerdem viele Jahre den Arbeitergesangverein „Thalia“ Edigheim, heute „Thalia-Harmonie“.
Quelle: Buch „Erinnerungen“ von Günther Janson (ein Neffe von Johannes Frech).