Das heiße Wochenende geht für die Helfer des Liederkranzes Oppau zu Ende. Am Ausschank und am Grill nehmen sie alle Kraft zusammen um den Sonntag zu überstehen. Dafür dürfte die Bilanz sehr erfreulich ausfallen.
Man sieht es Ihnen an, daß sie seit drei Tagen mit wenig Schlaf auskommen müssen. Aber Alle geben ihr Bestes für das Sommerfest. Die Bühne der Vorjahre ist nicht mehr aufgebaut, der Platz wurde für die Besucher benötigt. Die Musiker der Kolpingkapelle Oggersheim lassen ihre Blasmusik zum sonntäglichen Frühschoppenkonzert unter Sonnenschirmen erklingen.
Der Besucherstrom läßt trotz des herrlichen Wetters zu wünschen übrig, von den Tischen und Sitzplätzen sind die Hälfte frei. Einen Platz im Schatten zu ergattern ist kein Problem. Um 12:00 Uhr werden die ersten Rollbraten vom Grill geholt und ausgegeben.
Für die Helfer ist jetzt eine Essens- und Atempause möglich. Um 13:30 Uhr werden die letzten Bratwürste und Steaks auf den Grill gelegt. Das Fest neigt sich dem Ende zu. Zum Abschluss steht noch eine Kaffee- und Kuchen-Runde bevor. Die ersten Gäste stehen eine halbe Stunde vor 14:00 Uhr an der Kuchentheke.
Klaus Müller:
Mit dem Ablauf des Festes bin ich zufrieden. Die Zusammenarbeit mit den Kollegen war von Anfang an hervorragend. Das Wetter konnte nicht besser sein. Über den Besuch können wir nicht klagen, dementsprechend war der Umsatz bestens.
Erster und zweiter Vorsitzender Klaus Müller und Joachim Wadlinger treffen sich mit Teilen ihrer Vorstandskollegen- und Kolleginnen in der Bar. Alle sind glücklich und strahlen über den erfolgreichen Verlauf des Festes. Die Verköstigung der Gäste mit Kuchen und dann haben sie es geschafft.
Eine Protestnote am Rande sei dennoch erlaubt
Auf einem Pfälzer Fest, also mitten in der Pfalz, den traditionellen Handkäse anzubieten ist eine tolle Sache. Dass dieser mit dem Zusatz „Handkäse Pfälzer Art“ offeriert wurde, lies die Lust auf Essen bei mir Vormittags um 11 Uhr steigen.
Doch was da als Handkäse Pfälzer Art verkauft wurde war – sagen wir es mal platt – Nichts.
Der Käse an sich war nicht eingelegt. Hatte nicht diesen typischen, unverwechselbaren säuerlichen Geschmack. Als Krönung zierten Zwiebel in einer Art von Sahne den Käse. Das Ganze geschmacklich fad.
Es zeigten sich einige Handkäs-Geniesser iriitiert. Ist man doch von Festen in unserer Region das traditionelle Rezept gewohnt.
Auf Nachfrage erklärte uns der erste Vorsitzende, dass dies ein Rezept sei, welches so seit über 40 Jahren in Oggersheim bei verschiedenen Gelegenheiten Anwendung findet. Der Küchenverantwortliche habe dieses Rezept hier ausprobieren wollen.
Das Rezept
Das Original Rezept für Handkäse Pfälzer Art ob mit oder ohne Musik geht so:
Der Käse
Den Original Pfälzer Handkäse kauft man direkt beim Hersteller oder im Grossmarkt. Dort findet man inzwischen sogar den fertig eingelegten Käse. Nicht zu verwechseln mit dem Harzer Roller.
Das Einlegen
Der Käse wird in einer Brühe aus Essig und Öl im Verhältnis 1:1 eingelegt. Dazu gibt man je nach Geschmack, Zwiebel, Paprika, Schnittlauch und Petersilie.
Das Alles wird in einem Behältnis luftdicht verschlossen und muss dann mehrere Tage im Kühlschrank ziehen. Es ist darauf zu achten, dass die Marinade den Käse im Behältnis komplett bedeckt.
Beim späteren Verzehr wird der eingelegte Handkäse mit Zwiebeln, Kümmel, Paprika, Salz, Pfeffer angerichtet . Und nicht zu vergessen – Die Marinade über den Handkäse drübergegossen.
Alle Informationen zu Händkäse ob Pfälzisch oder Hessisch findet man in der Wikipedia.
Und wir haben dann tatsächlich noch ein Rezept Handkäs in Sahnesoße gefunden. Bei Chefkoch.de. Allein das Bild ist für einen echten Handkäs-Liebhaber völlig inakzeptabel. Der Vollständigkeit halber: http://www.chefkoch.de/rezepte/2084941336761400/Handkaese-in-Sahne.html
Dazu noch ein Hinweis der pfälzischen Handkäs-Behörde
Wer Handkäse nachmacht oder verfälscht oder nachgemachten oder verfälschten Handkäse sich verschafft und in Verkehr bringt ist ein Handkäs-Fälscher und wird mit dem Entzug der Handkäs-Lizenz für die Dauer von mindestens 3 Monaten bestraft.
Fazit
Es war für Alle ein schönes Fest und ein tolles Wochenende. Das Wetter spielte mit und der Liederkranz Oppau zeigte sich offen und modern. Die Vereinsverantwortlichen gehen einen guten Weg in die Zukunft.
Wir werden demnächst einen ausführlichen Bericht über diesen Verein machen und sind gespannt auf die Liederkränzler. Im nächsten Jahr sind wir wieder dabei und schauen was sich an der Handkäs-Front getan hat.
Denn an diesem Thema bleiben wir selbstverständlich dran.
