Enkeltrick zweimal gescheitert – Bevölkerung sensibilisieren

Polizei (Symbolbild)
Polizei (Symbolbild)

(Ludwigshafen) – Am 16.10.2015 wurden gleich zwei Senioren Opfer eines versuchten Enkeltricks. Beide haben vorbildlich reagiert und sind nicht auf den Enkeltrick reingefallen.

Deshalb möchte die Polizei die Bevölkerung auch weiterhin bzgl. dieses Kriminalitätsphänomens sensibilisieren.

Gegen 14.20 Uhr erhielt ein 77-Jähriger einen Anruf von einer unbekannten Frau, die sich als „alte Bekannte“ ausgab. Im Gespräch bat sie ihn um finanzielle Unterstützung in Höhe von 10.000 Euro aufgrund einer aktuellen Notsituation und sagte, sie werde ihm nun gleich ein Taxi bestellen, damit er gleich zur Bank fahren und das Geld abholen könne.

Der 77-Jährige erkannte den Betrug, verständigte geistesgegenwärtig die Polizei und ließ die Anruferin im Glauben, dass er das Geld von der Bank abhole. Als die unbekannte Frau dann ein weiteres Mal bei ihm anrief und davon Kenntnis erhielt, dass die Polizei eingeschaltet wurde, legte sie auf. Ihre Nummer war unterdrückt. Der Stimme nach dürfte es sich um eine junge Frau zwischen 20 und 25 Jahre gehandelt haben.

Aufgrund der Stimme und der Vorgehensweise dürfte es sich bei einem weiteren Anruf gegen 14.25 Uhr bei einer 66-Jährigen um die gleiche Täterin gehandelt haben. Sie rief bei der 86-Jährigen Mutter der 66-jährigen Frau an, die sich gerade bei ihrer Mutter aufhielt und deshalb das Telefonat entgegen nahm. Die 66-Jährige dachte, bei der Anruferin eine „alte Bekannte“ wiedererkannt zu haben und es kam ein Gespräch zustande.

Die Anruferin erzählte ihr, dass sie gerade beim Notar sitze und Geldprobleme habe und bat die 66-Jährige um eine größere Geldsumme. Daraufhin erklärte die 66-Jährige, dass sie keine größere Geldsumme habe. Trotzdem verlangte die Anruferin, dass die 66-Jährige zur Bank gehen solle und Geld abholen solle. Dies verneinte die 66-Jährige jedoch und sagte ihr, dass ihr der Anruf komisch vorkomme. Daraufhin legte die Anruferin auf.

Die Geschädigten haben zum Glück schnell und gut reagiert, so dass Schlimmeres verhindert werden konnte.

Die Polizei rät folgendes:

  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht sofort erkennen.
  • Gehen Sie nicht auf die Forderungen ein, prägen Sie sich jedoch die Stimme und sprachlichen Besonderheiten des Anrufers ein.
  • Notieren Sie sich die Telefonnummer des Anrufers, wenn Sie in Ihrem Telefon angezeigt wird.
  • Wenn Sie zu einem Rückruf aufgefordert werden, rufen Sie nicht zurück!
  • Geben Sie kein Geld in fremde Hände!
  • Wenden Sie sich unverzüglich an Ihre nächste Polizeidienststelle: Notrufnummer 110.

Nutzen Sie die Angebote Ihrer Polizei! Informationen erhalten Sie auf allen Polizeidienststellen, bei der Zentralen Prävention in der Bismarckstraße 116 in 67059 Ludwigshafen sowie im Internet unter polizei.rlp.de