Vorträge in der Fastenzeit. Das Jahr der Barmherzigkeit

Kath. Kirche St. Albert, Pfingstweide
Kath. Kirche St. Albert, Pfingstweide

Pfingstweide – In der Gemeinde Hl. Edith Stein werden auch in diesem Jahr Vorträge während der Fastenzeit angeboten. Das Interesse scheint ungebrochen groß, denn ca. 60 Gäste fanden sich am frühen Abend des 6.3.16 ein.

Das Thema wurde von Dr. Arnd Küppers, stv. Direktor der katholischen sozialwissenschaftlichen Zentralstelle beleuchtet.

– Politik und Barmherzigkeit – Überlegungen aus Anlass der Flüchtlingsfrage

Der Referent begann seine Ausführungen mit der ungewöhnlichen Frage, ob sich die Gegenüberstellung von Politik und Barmherzigkeit überhaupt stellt. Geschichtliches wurde aufgearbeitet und die heutige Zeit in den Blick genommen. „Heute schützen Recht und Gesetz vor Willkür – das war geschichtlich oft anders“, so Küppers. Das beherrschende Thema dieser Tage zeigte er im Rückblick, beginnend im September 2015, auf.

Gleichermaßen bemerkte er , dass sich innerhalb kurzer Zeit ein Sinneswandel ergeben habe. „Grenzbalken auf für die Menschlichkeit“, wurde innerhalb weniger Monate in Frage gestellt. Seinen Vortrag stellte er immer wieder in den christlichen Kontext, beschrieb Beispiele vom Barmherzigen Samariter und stellte die Frage: „Wer ist mein Nächster“. Auch die Bundeskanzlerin wurde in ihren Äußerungen und in ihrem Verhalten analysiert. Die Zuhörer konnten sehr schnell erkennen, dass es zu dem Thema keine einfache Lösung gibt.

Abschließend kam Küppers nach einer kurzweiligen Stunde zum Resümee, dass Barmherzigkeit in der Politik schwerer darzustellen sei als im menschlichen Miteinander. Er endete mit einem Zitat von Thomas von Aquin. „Gerechtigkeit ohne Barmherzigkeit ist Grausamkeit. Barmherzigkeit ohne Gerechtigkeit ist die Mutter des Verfalls. „Pfarrer Müller dankte Dr. Küppers mit einer Flasche Wein und wünschte einen guten Heimweg.