Pfingstweide – Am Samstag veranstaltete die AfD im Gemeinschaftshaus in der Pfingstweide ein Wahlkampftreffen für die Bürger der nördlichen Stadtteile. Als Redner wurde nicht nur der rheinland-pfälzische Spitzenkandidat Uwe Junge aufgeboten. Auch Grünen-Aussteiger Ludger Sauerbohm und AfD-Vize Gauland besuchten den Ludwigshafener Norden.


Die im Vorfeld erwarteten Ausschreitungen der Gegner der AfD trafen nicht ein. So hatte die Polizei die mit kleinem Aufgebot vor Ort war einen ruhigen Nachmittag.

Am Seiteneingang hatte sich eine überschaubare Anzahl AfD Gegner versammelt und machten Ihrem Unmut über die AfD Luft. Redner begleitet von Musik versuchten ihre Meinung den Passanten rüberzubringen.

Am Eingang des Gemeinschaftshauses waren kleine Schilder mit unfreundlichen Parolen angebracht. Ansonsten hielt sich der Protest in Grenzen.

Den Auftakt machte Ludger Sauerbohm, ehemaliges Wormser Stadtratsmitglied der Bündnis90/Grünen und Gründungsmitglied der Partei. Er erläuterte zunächst einmal warum er seiner Partei den Rücken kehrte und nun der AfD im Wahlkampf seine Unterstützung gibt.

Ludger Sauerbohm, ehemaliger Grüne stichelt in Richtung seiner alten Partei
Ludger Sauerbohm, ehemaliger Grüne stichelt in Richtung seiner alten Partei

Gerade mit ihm haben es die Gegner der AfD schwer. Dass er etwas gegen Multi-Kulti hätte räumte der erfahrene Politiker und frühere Wormser OB-Kandidat von Beginn an aus:
“ Ich habe eine chinesische Frau und lebe in einem Multikulti Haushalt. Auch meine Frau fragt sich was die Merkel da tut?“

Was ihn antreibt sagt er unmissverständlich und deutlich:
„Ich will mithelfen dass die CDU die grenzenlose Zuwanderung sofort beendet. Ich will das Asylrecht nur für Menschen die Asyl wirklich brauchen“.
Einen Seitenhieb auf seine alte Partei hatte er auch noch parat:
„Besser einen Polizeibeamten im Landtag als ein grünes Mädchen ohne Schulabschluss“.
Damit meinte er den Polizeibeamten Heribert Friedmann (Kandidat zur Landtagswahl Rheinland Pfalz der Alternative für Deutschland, Listenplatz 5).

Und der Landesregierung gab er in seinem Vortrag einen deutlichen Hinweis mit.
„Seit Frau Dreyer den Vergleich mit den Rattenfängern ins Spiel gebracht hat, ist sie für mich unten durch“.
Deutliche Worte von einem der sehr lange im Politikgeschäft ist. Entsprechend wurde sein Vortrag mit Applaus begleitet.

Danach trat Uwe Junge ans Pult und begann seine mit Spannung erwartete Rede.
Junge der Berufsoffizier und Dezernatsleiter im Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr in Mayen, ist angetreten den Alt-Parteien das Fürchten zu lehren.

„Wir bekennen uns zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung“, so legte er ruhig und unaufgeregt los. Doch vorher äusserte er sich zum Thema Rattenfänger.

So fragte er die Zuhörer im Saal: „Wenn wir die Rattenfänger sind? – Was sind sie dann …“ Vergleiche wo viele Menschen als Ratten bezeichnet werden sind für ihn unmöglich. Das stellte er klar.

Dass Merkel die Asyldiskussion gerne bis nach der Wahl verschieben will darüber schmunzelte er und das Publikum in der Halle lachte ebenfalls.

Dass er allerdings im Gegensatz zu den meisten anderen Politikern weiss worum es geht wenn er über den Islam redet liegt an seiner Vita. Er war als Bundeswehr-Offizier zweimal in Kunduz, Afghanistan und hat dort gelebt und gearbeitet.

„Der Islam steht immer wie eine unsichtbare Mauer zwischen uns“
Er habe dort gelernt dass der Islam mit der Scharia gegen alle unsere westlichen Werte steht.
65% seien zudem keine Flüchtlinge. Es seien Migranten.

Narren und Träumer sollten kein Land regieren. Wenn wir jetzt nicht denen entschlossen entgegen treten, fliegt uns das System um die Ohren,
Uwe Junge AfD

Ihm fehlen bei den Altparteien die seriösen Argumente. Für Ihn sind das haltlose Versuche der Stigmatisierung aus purer Angst vor Machtverlust. Die CDU sei längst sozialdemokratisiert.

Auch zum Thema Senioren spricht er klare Worte.
„Den Charakter einer Gesellschaft erkennt man daran wie diese Gesellschaft mit Ihren Senioren umgeht. Es sei beschämend für ihn, dass die die das Land einmal aufgebaut hatten in nun vielfach Almosen beziehen.“

Die Sicherheitspolitik ist ein zentrales Thema. Auch dazu äusserste sich Junge mit klaren Worten.
„Die Polizei ist der Sündenbock für das Versagen der Politiker. Ich bin Soldat. Ich weiß wie es sich anfühlt wenn der eigene Chef einem in den Rücken fällt“. Die exorbitanten Überstunden bei der Polizei sind für ihn nicht mehr tragbar.

Und in der Tat haben viele Bürger gerade wenn es um das Thema Sicherheit geht ein schlechtes Gefühl. Steigende Kriminalitätsraten, Landesregierungen die das zu vertuschen versuchen, jahrelanger Personalabbau bei der Polizei. Alles das trägt nicht zum subjektiven Sicherheitsgefühl der Bürger bei. So ist es denn kein Wunder wenn die AfD mit ihren klaren Forderungen offene Türen vorfindet.

Auch den Grünen erteilte er eine unmissverständliche Absage wegen ihrer Politik.

Verdoppelung der Strompreise und die Energiepolitik prangerte er hart an.
„5ha Wald werden für ein einziges Windrad gerodet. Dabei hiess es früher einmal bei den Grünen „Rettet den deutschen Wald“.

Das Thema Infrastruktur sei für ihn ein sehr Wichtiges Thema. Die Infrastruktur sei bedroht. Marode Strassen und Brücken überall. Das Geld müsste auch in diesem Bereich investiert werden.

Bedroht sieht er die Zukunft unseres Landes auch durch die zunehmende Kinderfeindlichkeit.

„Wir stehen zum Leitbild Familie“.

„Wir müssen zurück zu einer Willkommenskultur gegenüber unseren Kindern. Der Willkommensruf an die Länder dieser Welt war ein Fehler“

Kritik übt er auch am Gesundheitswesen. Warum man nur Medizin studieren kann, wenn man eine Spitzennote hat, erschliesst sich ihm nicht. Weswegen er dringenden Handlungsbedarf sieht. Auch dass viele Ärzte nicht mehr in ländliche Gebiete gehen will er mitanpacken.

„Junge Mediziner sollten wir als Landärzte verpflichten. Dort können sie Erfahrung sammeln. Und wir haben auf dem Land eine bessere Versorgung. Auch sollte der Notendurchschnitt fürs Medizinstudium angehoben werden.“

Zum Thema Meinungsfreiheit stellt er enttäuscht fest:
„Wer anderer Meinung ist wird als Pack, Pöbel oder Rechts diffamiert. Die DDR lässt grüßen“

Und warum die Menschen im Osten wieder auf die Straße gehen ist für Ihn klar:

„Die Menschen im Osten erkennen das wieder. Sie wissen was kommt. Sie haben das gerade hinter sich und sehen die Meinungsfreiheit bedroht.“

Am Schluss kam er zu dem Thema, das die Menschen in Deutschland spaltet. Asyl und die sog. Flüchtlingskrise.

Für Ihn bestehen keine Zweifel „Das Asylchaos ist hausgemacht. Die Regierung hätte die Aufgabe Schaden vom Volk abzuwenden. Darauf haben alle einen Eid geschworen.
Die Politik der Regierung sorge für eine Isolierung Deutschlands in Europa.“

Er forderte: „Zuzug nach unseren Gesetzen steuern, das Asylrecht konsequent anzuwenden und Gelder für Migranten zu kürzen“
Ein zentraler Punkt seiner Partei lautet „Grenzen müssen sofort kontrolliert werden“ Auch AfD-Chefin Petry will Grenzen in keinem Fall schliessen sondern wieder wie früher kontrollieren, stellte Sie in Mannheim klar.

„Wir schaffen das“ – ist für ihn ein hilfloser Appell.
„Die Integration wird auch in Rheinland-Pfalz nicht funktionieren“ und es sei für ihn eine eklatante „Missachtung des Grundgesetzes“
Nun sollen die europäischen Nachbarn die Suppe auslöffeln die ihnen die Merkel eingebrockt hat.
Auch versteht er nicht warum die saudiarabischen muslimischen Brüder die Öffnung der Zelte in Mekka für die Flüchtlinge verweigern.

Zuvielen anderen Themen hat er ebenfalls Stellung bezogen und den Anwesenden damit klar gemacht dass er ein breitgefächertes Themenspektrum abdeckt und dass er weiss was er will.

Dass er weder für die amtierende Ministerpräsidentin noch die Kanzlerin Sympathie hegt, daran lässt er keinen Zweifel:
„Die Dreyer muss weg und die Merkel gleich hinterher“

Zum Vorwurf die AfD sei Rechtspopulisitsch sagte er den Zuhörern:
„Nazideutschland war schlimm. Ich lasse mich nur nicht darauf reduzieren“

„Wir sehen uns dem Bürger verpflichtet. Wir sind ideologiefrei“

Er beendete seinen Vortrag mit den Worten:
„Gott schütze unser Vaterland“

 


In eigener Sache

Wir wurden mehrfach gefragt warum wir nicht über die AfD-Veranstaltung berichten? Und ob wir Zensur ausüben?
Nein – das tun wir selbstverständlich nicht. Wir waren aus Krankheitsgründen mehrere Tage im Rückstand. Dies haben wir nun aufgeholt. Gerade bei diesem Artikel haben wir uns strikt an die Fakten gehalten. Oppau.Info ist und bleibt unabhängig. Gegen jegliche Ausrichtung.

Wir berichten selbstverständlich weiterhin aktuell aus dem Ortsbezirk.

Wir bitten die zeitliche Verzögerung zu entschuldigen. Die Redaktion