Oppau – Aus der 60-jährigen Geschichte des Spielmannszuges Kurpfalz Oppau 1956 e. V. – Wie kein zweiter Verein im Ortsbezirk Oppau hat der Spielmannszug Kurpfalz das Vereinsleben in den nördlichen Stadteilen Ludwigshafens in starkem Maße mitgeprägt.

Geholfen hat die Entscheidung des damaligen Gründungsvorstandes für alle Oppauer und Edigheimer Vereine kostenlos zu spielen, die bis Heute ausnahmslos durchgehalten wurde und zu einem guten Miteinander bei den Vereinen führte.

1956 Die Gründung

TBO-Spielmannszug beim Gauturnfest in Neustadt
TBO-Spielmannszug beim Gauturnfest in Neustadt

In Oppau existierte bis 1956 ein Fanfarenzug beim TBO, deren 25 Spielleute wegen Unzufriedenheit geschlossen aus dem Verein austraten. Nach mehreren Treffen fand am 21. März 1956 die entscheidende Versammlung im Gasthaus zum Schwanen statt. Die 25 ehemaligen TBO-Spielleute beschlossen, einen eigenen Spielmannszug zu gründen. Als Gründungsvorstandschaft wurde gewählt:

Stabführer Franz Schneider und 1. Vorstand Karl Uhrig
Stabführer Franz Schneider und 1. Vorstand Karl Uhrig
  • 1. Vorstand – Karl Uhrig sen.
  • 2. Vorstand – Manfred Grümpel
  • Kasssier – Werner Fischer
  • Schriftführer – Kurt Müller
  • Stabführer – Franz Schneider
  • Archivar – Siegfried Tietge

Knapp einen Monat nach dem 18. April 1956, wurde alles in eine vereinsrechtliche Form gebracht: eine Satzung wurde beschlossen und am 26. April 1956 wurde der Verein in das Vereinsregister des Amtsgerichtes Ludwigshafen unter dem Namen „Spielmannszug Kurpfalz Oppau 1956 e. V.“ eingetragen.

1. Auftritt 1.5.1956 Mai-Marsch in Oppau-Edigheim
1. Auftritt 1.5.1956 Mai-Marsch in Oppau-Edigheim

Der erste öffentliche Auftritt ließ nicht lange auf sich warten. Nach 10 Übungsstunden im „Grünen Haus“ wurden am 1. Mai 1956 die Oppauer und Edigheimer Bürger frühmorgens mit einem Weckruf aus den Betten geholt. Sie staunten nicht schlecht: ein neuer Spielmannszug in weißen Hosen, blauen Jacken und Schiffermützen, hatte sie mit Trommeln und Fanfaren aus dem Schlaf geweckt. Der Grund: Maifeier im Ebertpark.

Empfang von Olympiasieger Wilfried Dietrich in Schifferstadt
Empfang von Olympiasieger Wilfried Dietrich in Schifferstadt

Der letzte Auftritt im Gründungsjahr war am 14. Dezember 1956. Die Kurpfälzer empfingen in Schifferstadt den Olympiasieger Wilfried Dietrich mit Trommeln und Fanfaren.

Mit der ersten notdürftigen „Uniform“ waren die Spielleute nicht lange zufrieden. Der erste Vorstand konnte Sponsoren und einen Oppauer Schneider auftreiben. Alle 25 Spielleute mussten zum Maßnehmen antreten für eine einheitliche Jägeruniform in grün-schwarz, mit einem Jägerhut. Dazu mussten normale schwarze Schuhe herhalten, für die maßgefertigten Stiefel reichte das Geld nicht mehr, die wurden nachträglich angeschafft.

1957 – 1961 die ersten fünf Jahre

Kurpfalz Jugendspielmannszug 2006 in Edigheim
Kurpfalz Jugendspielmannszug 2006 in Edigheim

Um den Fortbestand des Vereins zu sichern wurde ab 1957 ein Jugendspielmannszug aufgebaut. 20 Jugendliche in Kosakenuniform traten zuerst mit dem Spielmannszug gemeinsam und öfter alleine auf. Im Laufe der Vereinsgeschichte wurde der Jugendspielmannszug mehrmals wegen Mangel an jugendlichen Spielern aufgegeben und später wieder zusammengestellt. Hier eine Aufnahme von 2006 in Edigheim.

Auf dem Weg zum Weinfest in Dirmstein
Auf dem Weg zum Weinfest in Dirmstein

Am 9. September 1957 waren die Spielleute mit eigenen Fahrgelegenheiten unterwegs zum Weinfest in Dirmstein. Die große Trommel durfte im Beiwagen eines der Motorradfahrer mitfahren.

Die Teilnahme an den Festlichkeiten der 400-Jahr-Feier der Stadt Homburg im Saarland war 1958 für den jungen Verein ein erstes unvergessliches Erlebnis. Die Musiker waren in einer Jugendherberge untergebracht und machten sich von da aus mit einem Weckruf durch die Stadt lautstark bemerkbar. Während der drei Festtage wurden insgesamt acht Auftritte absolviert.

1958-0215-fastnachtsumzug-ma_04Bei den Faßnachtsumzügen in Mannheim und Ludwigshafen marschierte der Spielmannszug bei jedem Wetter immer mit. Ein weiteres Highlight war die Beteiligung am Brezelfest in Speyer im Juli 1958.

Die Spielmanns- und Musikzüge aus Einselthum, Dirmstein und Oppau, zu denen später noch Kelkheim i.T., Okriftel, Zeilsheim, Ludwigshafen-Gartenstadt und Alzey hinzukamen, bildeten 1961 einen Freundschaftsring, welcher bis 1992 Bestand hatte.

21. März 1961 Jubiläum 5 Jahre Spielmannszug Kurpfalz
21. März 1961 Jubiläum 5 Jahre Spielmannszug Kurpfalz

1961 feierten die Kurpfälzer ihr erstes Vereinsfest.

5 Jahre Spielmannszug in Oppau. Gefeiert wurde in einem Zelt auf dem Festplatz im Sandloch (Rosenthal-Straße) mit einem bunten Abend und einem großen Zapfenstreich, den die Feuerwehrkapelle Rülzheim unter großer Beteiligung der Oppauer Bevölkerung durchführte.

1962 – 1972 Partnerschaft und Patenschaft

Juli 1962 Empfang im Rathaus von Lorient
Juli 1962 Empfang im Rathaus von Lorient

Im Rahmen der Städtepartnerschaft Ludwigshafen und Lorient absolvierten die Kurpfälzer ihren ersten Auslandsaufenthalt 1962 beim „Concours international de Musique“ in Lorient. Die Musiker wurden überall bejubelt und wie alte Freunde behandelt, der Abschied fiel entsprechend schwer.

 

Juli 1963 in Troyes
Juli 1963 in Troyes

Im darauf folgenden Jahr 1963 ließen die Kurpfälzer ihre Trommeln und Fanfaren in Troyes, der Hauptstadt der Champagne, erklingen. Beim alljährlichen Champagner-Fest wurden mehrere Auftritte und Empfänge in der Landeshauptstadt absolviert. Hier wieder wie in Lorient kein leichter Abschied.

 

Juli 1964 in Quimper
Juli 1964 in Quimper

Schließlich 1964 wieder in der Bretagne. Ein wunderschönes Frühlingsfest in Qimper bescherte den Kurpfälzern einen weiteren Aufenthalt in Frankreich. Bei einem Treffen mit französischen Musikgruppen lernten die Oppauer Spielleute ein neues Instrument kennen.

Sie durften auf einem Dudelsack üben.

Aus diesen Frankreich-Fahrten entstand eine weitere Partnerschaft mit dem „Cercle Brizeux“ von Lorient, die von 1963 bis 1968 Bestand hatte.

Juli 1965 Patenschaft mit S-Boot Panther
Juli 1965 Patenschaft mit S-Boot Panther

1965 übernahm der Spielmannszug Kurpfalz die Patenschaft für das in Flensburg-Mürwick stationierte Schnellboot „Panther“ der Bundesmarine. Beim Patenschaftsbesuch durften die mitreisenden Frauen das Boot nicht betreten (Seemannsspruch: Frau auf dem Schiff bringt Unglück), für sie wurde eine Busfahrt am Ufer der Ostsee organisiert. Den Männern stand eine Prüfung der besonderen Art bevor. In Ermangelung von Wellengang fuhr S-Boot „Tiger“ mit hohem Tempo voran und S-Boot „Panther“ kreuzte im Zick-Zack durch die Wellen. Auf diese Art sollten die Kurpfälzer lernen die Fische zu füttern. Die Panther-Besatzung wartete vergebens, alle behielten ihr Essen bei sich. Als nächste Prüfung wartete Poseidon und der Schiffskoch an denen jeder vorbei musste. Da gab’s lecker Knödel aus undefinierbaren Küchenabfällen samt Fisch-Putz-Wasser. Wer das geschafft hatte bekam zur Belohnung ein echtes 0,3-l-Bier mit einer Urkunde über die erfolgreiche Ostseetaufe. Alle haben’s lebend überstanden.

15.02.1971 S-Boot Panther Besatzung auf Besuch in Oppau
15.02.1971 S-Boot Panther Besatzung auf Besuch in Oppau

Bei einem Gegenbesuch der Panther-Besatzung in Oppau revanchierten sich die Kurpfälzer mit einem nächtlichen „Elwetritschefangen“ am Rhein.

1972 wurde „S-Boot Panther“ außer Dienst gestellt, in die Biscaya geschleppt und als Zielobjekt bei einer Bundeswehr-Übung versenkt. Die entstandenen Freundschaften hielten noch lange über das Ende der „Panther“ hinaus.

1973 – 1984 Judo-Weltmeisterschaft und Ringer-Europameisterschaft

Die Mitwirkung bei der Judo-Weltmeisterschaft 1973 in Ludwigshafen brachte den Kurpfälzern große Ehre ein. Nicht nur das musikalische Rahmenprogramm wurde von ihnen bestritten und die Siegesfanfare, eine Eigenkomposition ihres Ehrenstabführers Franz Schneider, wurde bei der Medaillenvergabe von ihnen gespielt. Franz Schneider hatte bei einem Ideenwettbewerb der Stadt Ludwigshafen seine Komposition dazu eingereicht. Von 13 abgegebenen Vorschlägen kamen die fünf besten in die Endausscheidung in der sich die Komposition von Franz Schneider als einzige auf Fanfaren spielbar durchsetzte. Noch bei den Proben hatten die Kurpfälzer nicht die geringste Ahnung, dass sie eine Komposition ihres Ehrenstabführers einübten.

Ebenfalls 1973 wurden freundschaftliche Beziehungen zur englischen Jugendkapelle „Royal British Legion Boys Band“ in der Ludwigshafener Partnerstadt Havering aufgenommen. Daraus entstanden langjährige gegenseitige Besuche und Freundschaften.

Mit der Ringer-Europameisterschaft 1975 in Ludwigshafen kamen die „Kurpfälzer“ weit über die Landesgrenzen hinaus ins Gespräch. Dazu komponierte Franz Schneider eine eigene Siegesfanfare, die bei der Medaillenvergabe von den „Kurpfälzern“ gespielt wurde.

1981-25-jahre-szk-c1981 feierten die  Spielleute mit ihren Freunden 25-jähriges Vereinsjubiläum. Die ganze Mannschaft stand hier auf der Treppe der kath. Kirche St. Martin in Oppau zu einem Gruppenbild.

Bis 1985 war es für den Verein eine ruhigere Zeit, das musikalische Repertoire wurde erweitert. Die ersten Uniformen zeigten Verschleißerscheinungen, deren Neuanschaffung drohte die Vereinskasse zu sprengen. Die Vereinsfrauen hatten die Lösung: sie nähten die Garnituren selbst. Gleichzeitig wurden neue Trommeln angeschafft.

1985 – 1996 Auslandsaufenthalte

1985 waren die „Kurpfälzer“ zu einem Umzug gezwungen. Kurz nach der Renovierung des Vereinsheimes im Saal „Zum Löwen“ entstanden Streitigkeiten mit dem damaligen Lokalpächter, die die Suche nach einem anderen Vereinsheim notwendig machten. Bei den Fußballern des BSC Oppau fanden die „wohnungslos“ gewordenen Musiker in deren Clubhaus eine neue Bleibe.

Drei Auslandsfahrten von 1987 bis 1991 nach Prag und Brünn in der Tschechoslowakei sorgten bei den Mitgliedern für tolle und unvergessliche Erinnerungen. Bei fünf Aufführungen des großen Zapfenstreiches zwischen 1986 und 1996 zeigte der „Spielmannszug Kurpfalz“ seine Klasse.

Es folgten:

  • 1989 Fahrten nach Sulzbach und Roth
  • 1991 Rheinland-Pfalz-Tag in Montabaur
  • 1991 ein Ritteressen
  • 1992 „Großer Preis der Stadt Ludwigshafen“ in der Friedrich-Eberthalle.
  • 1992 eine Woche Barcelona/Spanien
  • 1994 eine Woche Gardasee/Italien.
  • 1995 Aufbau einer eigenständigen Jugendabteilung.

Ende 1996 wurde ein erneuter Wechsel des Vereinsheimes notwendig. Eine unkomplizierte Lösung fand sich bei den Fußballern der DJK-Oppau. 1997 nahmen acht Trommler an einem Treffen des „Palatinatian Drum Corps“, dem Aubildungscorps des Landesverbandes für Spielmannszugwesen, teil. Es musste auf „echte“ Trommelnoten umgestellt werden – Musik nach Zahlen war für die Trommler vorbei. Zusätzlich wurde das Formationsmarschieren eingeführt.

1997 – 2005 Weitere markante Punkte:

  • 1997 Landesmeisterschaft in Mainz-Bodenheim mit internationaler Musikshow
  • In den 1990er Jahren Rheinland-Pfalz-Tage in Montabaur, Neuwied Boppard und Zweibrücken
  • 1998 „Saarlandpokal“ in Dudweiler, zwei erste und zwei zweite Preise
  • 1999 Landesmeisterschaft des Landesverbandes für Spielmannswesen, eine Silbermedaille
  • 2001 Landesmeisterschaft, Jugendzug erringt Silbermedaille, Gesamtzug eine Bronze-Medaille
  • 2002 musste das Vereinsheim erneut gewechselt werden. Der Spielmannszug verließ die DJK-Sportgaststätte und erwählte das Bürgerhaus zu seinem Vereinsheim.

Nach 48 Jahren „Musik nach Zahlen“ hatte 2004 diese antiquierte Lernmethode endgültig ausgedient, durch die Mitgliedschaft im Landesverband für Spielmannswesen wurde das Lernen nach Noten erzwungen. Bei der Weihnachtsfeier 2005 wurde das Stück „Ewigkeit“ aus dem Musical „Tanz der Vampire“ aufgeführt – selbstverständlich jetzt nach Noten!

2006 – Ein halbes Jahrhundert Spielmannszug

Oppau 28.3.2006 50-Jahr-Feier Spielmannszug Kurpfalz
Oppau 28.3.2006 50-Jahr-Feier Spielmannszug Kurpfalz

2006 war ein Jubiläumsjahr. Zum 50-jährigen Bestehen des Spielmannszuges wurde im Karl-Otto-Braun-Museum eine große Ausstellung und ein Jubiläumsball im Bürgerhaus veranstaltet.

18 Monate benötigten Jürgen Uhrig als techn. Leiter zusammen mit Horst Bindner und seiner Vorstandschaft zur Vorbereitung eines großen Tattoo mit abschließendem Zapfenstreich. Die Benefiz-Veranstaltung zugunsten der Lebenshilfe Oppau fand auf dem Sportplatz des BSC Oppau statt. Zu diesem Musikfest mit Show- und Formationsprogramm fanden sich acht befreundete Spielmanns- und Musikzüge ein:

  • Musikverein Oggersheim
  • Palatinatian Drum Corps
  • DRK-Spielmanns- und Fanfarenzug Rückers/Westerwald
  • Heartliner Edigheim
  • Jugend-Showband Castellum Mainz-Kastel
  • Drum-Fanfare Michael Nijmwegen/Holland
  • Hohenlohe Highlander Pipes and Drums
  • Musikkorps Bickenbach
  • Spielmannszug Kurpfalz Oppau, Leitung Sven Balthes
Oppau 26.8.2006 Oppau-Tattoo. Musikveranstaltung des SZ Kurpfalz.
Oppau 26.8.2006 Oppau-Tattoo. Musikveranstaltung des SZ Kurpfalz.

Am 26.8.2006 bekamen etwa 800 Zuschauer eine 5-stündige unvergessliche Musik-Show unter der Gesamtleitung von Jürgen Uhrig geboten, die keine Wünsche offen ließ. Als etwa zur Mitte der Veranstaltung Dauerregen einsetzte, verließ keiner der Zuschauer den Platz. Der Regen setzte die Scheinwerfer außer Betrieb und die Musiker spielten begeistert im Dunkeln den Zapfenstreich. Als Abschluss wurde unter großem Beifall im Regen das Feuerwerk abgebrannt.
2011 Umbau zum modernen Blasorchester
Mit diesem Umbau hat der Verein eine der heftigsten Veränderungen seiner Geschichte erfolgreich hinter sich gebracht. Was kaum jemand für möglich hielt, haben Vereinsführung und Mitglieder/Musiker geschafft:

Den Wechsel vom Spielmannszug mit trivialem Durchschnittsrepertoire zum Blasorchester mit höchsten Ansprüchen und Anforderungen.

Der Spielmannszug Kurpfalz spielte seit seinen Anfangstagen, das übliche Standardrepertoire. Und dies passte jahrzehntelang in die Zeit. Mit den Jahren kamen die Veränderungen. Junge Leute wollen diese Musik nicht mehr hören, geschweige denn spielen. So war denn abzusehen, dass es in dem Traditionsverein über kurz oder lang zu Nachwuchsschwierigkeiten kommen wird.

2011 Umstellung in ein Blasorchester

2011 war ein schweres Jahr für den Verein und die Spieler. Aufgrund verschiedener Ursachen mussten viele Auftritte mit sehr wenigen Musikern bestritten werden, bei denen einzelne Spielleute trotz Krankheit, zum Auftritt kamen so dass der Spielmannszug überhaupt spielfähig war.
In einer Spielerversammlung stellte die Vorstandschaft ihre Ideen für die Zukunft vor. Nach einer fruchtbaren Diskussion wurde der einstimmige Beschluss gefasst, ab März neue Wege zu gehen:

Dirigent Dominique Civilotti
Dirigent Dominique Civilotti

Der Spielmannszug wird umgestellt zu einem modernen Blasorchester.
Zielvorgabe für das Orchester: gute Blasmusik auf hohem Niveau. Das Repertoire soll von klassischen sinfonischen Werken über Originalwerke und Bearbeitungen aus den Bereichen Film, Musical, Rock und Pop bis hin zum Big Band Sound reichen. Gleichzeitig musste der Verein die für den Spielmannszug abgeschlossenen Verträge abwickeln.

Die anfängliche Frage, wie und mit welchem Dirigenten das MBO starten soll, hatte sich nach mehreren Bewerbungsgesprächen erledigt. Die Entscheidung für Dominique Civilotti war ein Glücksgriff. Er hat einen sehr großen Anteil an der Entwicklung des Orchesters. Durch seinen Umgang mit den Musikern spornt er sie zu Höchstleistungen an. Er hat ebenso großen Einfluss auf die Anzahl der Musiker. In seinem Elternhaus werden Bläser ausgebildet, von denen hin und wieder einzelne den Weg zum MBO finden.

Oppau 14. Oktober 2012, 1. Jahreskonzert
Oppau 14. Oktober 2012, 1. Jahreskonzert

Gleich in ihrem ersten Jahr führten die Musiker des MBO ein Jahreskonzert ein. Hier konnten sie zeigen, auf welchem musikalischen Stand sie sind. Am 14. Oktober 2012 luden sie die Oppauer Bürger zu ihrem ersten Konzert in das Bürgerhaus ein. Der Erfolg war ermutigend. Die Konzerte in den Folgejahren fanden am 29. September 2013 im Bürgerhaus, am 5. Oktober in der kath. Kirche St. Martin und am 5. Juli 2015 wieder im Bürgerhaus statt. Hier war eines der vorgetragenen Stücke die Welt-Uraufführung von „Primavera Trapense“ von Anibal H. Civilotti – dem Vater des Dirigenten – eine Komposition eigens für das Moderne Blasorchester erstellt. Anibal H. Civilotti musiziert als Trompeter im MBO. Mit großartigem Applaus und teilweise Standing Ovations wurden die Musiker zu Recht belohnt.
Ein weiterer fester Termin im Jahreskalender des MBO ist mittlerweile das Neujahrskonzert beim Empfang des Ortsvorstehers. Auch hier hat das Publikum die musikalischen Vorträge mit Standing Ovations bedacht.

Weitere MBO-Auftritte waren:

  • Fastnachtsumzug
  • Pfarrfest in Oppau
  • Konzert in der Konzertmuschel im Ebertpark
  • kleines Abendkonzert im Paulinenhof Oppau (kleines Ensemble)
  • Indoor Weihnachtsmarkt
  • Weihnachtsfeier Liederkranz Oppau (kleines Ensemble)
MBO-Vororchester, Dirigent Lucas Weinspach
MBO-Vororchester, Dirigent Lucas Weinspach

Die Bläserklasse unter der Leitung von Lucas Weinspach fungiert bei Terminen des MBO als Vororchester und kann so ebenfalls seine musikalische Entwicklung demonstrieren.

Geld spielt wie überall im Leben auch bei den Musikern eine wichtige Rolle. Da der ehemalige Spielmannszug nicht mehr existiert, sind auch dessen Einnahmequellen versiegt.

Der Verein ist daher auf Spenden und Einnahmen von der Kerwe, dem Weihnachtsmarkt und verschiedenen kleineren Unternehmungen angewiesen. Durch großzügige Spenden des MBO-Musikers Paul Scharbrodt, der Stadtsparkasse, der GAG und vielen anderen Spendern hat sich die finanzielle Lage etwas entspannt.