Ludwigshafen – Zum Abschluss des 18. Ludwigshafener Kompaktkurses Notfallmedizin 2016, welchen das Klinikum Ludwigshafen, die BG Klinik Ludwigshafen und die Feuerwehr Ludwigshafen gemeinsam durchführen, stehen am Samstag, 18. Juni 2016, 9 Uhr, auf dem Gelände der Feuerwache 2, Friesenheimer Straße 53, praktische Übungen für angehende Notärztinnen und Notärzte aus ganz Deutschland, Rettungsdienst und Feuerwehr auf dem Programm. Etwa 60 Personen nehmen an den Veranstaltungen teil.
Die Freiwillige Feuerwehr Oppau demonstriert dabei die Einsatztaktik bei der Rettung von Menschen aus Fahrzeugen anhand der Öffnung eines Autos mit hydraulischem Rettungsgerät. Die hierfür verwendete Limousine wurde der Feuerwehr von Mercedes zur Verfügung gestellt.
Es handelt sich um ein sog. Null-Serien-Fahrzeug. Ein Fahrzeug das unter extremsten Bedingungen gestestet wurde. Optisch zwar einwandfrei. Technisch wohl eher nahe dem Schrottplatz. Ein ideales Fahrzeug um das fachgerechte Zerlegen zu üben und die Materialien kennenzulernen.
Den zweiten Teil der Praxisübungen bildet am Samstagnachmittag eine Sichtungsübung bei einer Großschadenslage. Hierfür stellen entsprechend geschminkte Laien Verletzte eines Brandereignisses dar, die von Feuerwehrleuten zu einer Verletztensammelstelle gebracht werden, wo Notärztinnen und Notärzte die Verletzungen begutachten und beurteilen.
Mit Siren und Blaulicht lenkt die Feuerwehr die Aufmerksamkeit der Gruppe auf den ersten Stock des Feuerwehrgebäudes. Verletzte stehen am Fenster und rufen laut um Hilfe. Personen sind bereits aus dem Fenster gesprungen und liegen schwer verletzt auf dem Boden vor der Wache. Die angehenden Mediziner haben die Aufgabe diese Verletzungen zu klassifizieren und eine Notfallbehandlungs-Entscheidung zu treffen. Die Übung war sehr realitätsnah dargestellt, so dass sich die Mediziner ein sehr gutes Bild von der EInsatzlage machen können.
Ich bin begeistert und der Feuerwehr Ludwigshafen sehr dankbar. Wir lernen heute sehr viel über die Praxis der Feuerwehr, sagte eine Jungmedizinerin
Zeitgleich findet eine Übung der zweiten Gruppe der angehenden Notärztinnen und Notärzte statt. Hier wird ebenfalls die Sichtung von geschminkten Verletzten eines schweren Verkehrsunfalles mit circa zwölf Verletzten simuliert.
Frank Bohm – Brandamtsrat Berufsfeuerwehr Ludwigshafen und Leiter der Wache 2 und der Wache 3 in Oggersheim, Leiter der Ausbildungsabteilung und zusätzlich zuständig für die freiwillige Feuerwehr der Stadt Ludwigshafen.
_ Heute ist das eine Notarztfortbildung. Hier üben Feuerwehr und Notärzte gemeinsam. Diese Kooperation gibt es seit ca. 5 Jahren.
Wir lernen gegenseitig das Vorgehen des Anderen. Wir geben den angehenden Notärzten sehr viel mit auf den Weg. Sie wissen dann was wir als Feuerwehr an den verschiedenen Einsatzstellen erwarten. Auf der anderen Seite lernen wir die Herausforderungen der Notärzte kennen und verstehen.
Der Lehrgang dauert 14 Tage und der Abschluß findet immer hier statt. Diese Fortbildung wird in der BG-Unfallklinik in Oggersheim durchgeführt. Dort geht es um den klinischen Teil und hier ist dann der letzte Tag. Die jungen Mediziner lernen hier an praktischen Szenarien unsere Arbeitsweise kennen.
Für die Notärzte ist es, so sagen sie selbst, der schönste Tag hier. Wir stehen mit manchen auch hinterher noch lange in Kontakt. Sie fragen uns bspw. Wenn es um bestimmte Planungen geht. Und das noch Jahre später. Dadurch bekommen wir natürlich immer wieder Anregungen.
Das Schöne für uns ist, dass die Notärzte aus ganz Deutschland zu uns hier her nach Oppau kommen. Darauf freuen wir uns als Feuerwehr jedes Mal. _
Ich finde die Zusammenarbeit von angehenden Notärzten und der Feuerwehr interessant und wichtig. So lernt Jeder die Arbeitsweise des Anderen kennen. Die jungen Ärzte sehen wie wir bei Brand oder einer technischen Hilferettung vorgehen, Sascha Dömming – Berufsfeuerwehr Ludwigshafen
Wir bedanken uns bei der Feuerwehr Ludwigshafen für den interessanten Tag und die Einladung.