Dörner Günter

Geboren am 3.9.1929 in Ludwigshafen.

Als 12-Jähriger war er der Faszination von Schiffen erlegen. Ab da erfasste ihn die Leidenschaft für den Modellbau, die er bis heute zu seiner jetzigen Perfektion ausgebaut hat.

Nach seiner Ausbildungszeit arbeitete er als Fotograf bei Giulini in Ludwigshafen. Diese Tätigkeit ließ ihm lange keine Zeit für sein Hobby. Ab 1962 baute er seine  Schiffsmodelle weiter. Er spezialisierte sich auf Nachbau und Rekonstruktion historischer Schiffe. Über die Jahre entstand bei ihm eine Zusammenfassung der Schiffsbaugeschichte vom Einbaum bis zur Fregatte.

Günter Dörner hat Modelle in seiner Sammlung, an denen er über 4 Jahre gebaut hat. Mit gründlicher Fachkenntnis und Detailtreue hat er die Nachbauten seiner Modelle mit Zeichnungen und ausführlichen Recherchen versehen.

Sein Glanzstück war die Ausstellung „Warten auf den Wind“ in welcher der Oppauer Modellbauer von März bis Juni 2011 im alten Wasserturm in Weinheim 26 Schiffsmodelle aus allen Zeitepochen ausstellte.

Mit seiner detailreichen Kenntnis von Alt-Oppau und -Edigheim war er für das Karl-Otto-Braun-Heimatmuseum ein wertvoller Mitarbeiter. Im „Förderverein für das K-O-Braun-Museum“ wirkte er in der Vorstandschaft mit. Jahre lang betreute er den Schaukasten des Vereins mit seinen Fotos. Die Kirchengemeinden von Oppau und Edigheim ließen viele Jahre  bei festlichen Anlässen die Gruppenbilder von ihm erstellen.

Schiffsmodell-Ausstellung

Ausstellung "Warten auf den Wind" im alten Wasserturm von Weinheim 26.3.2011 bis 5.6.2011. Der Modellbauer Günter Dörner zeigt Schiffsgeschichte vom Einbaum zur Fregatte.
Ausstellung „Warten auf den Wind“ im alten Wasserturm von Weinheim 26.3.2011 bis 5.6.2011. Der Modellbauer Günter Dörner zeigt Schiffsgeschichte vom Einbaum zur Fregatte.

Die detailgetreuen Nachbauten führten den Besucher in die frühe Geschichte der Seefahrt ein. Hervorragend aufgebaut und effektvoll beleuchtet waren Modelle der Schiffsbaugeschichte vom Einbaum bis zur Fregatte zu bewundern.

Die Geschichte, die seine Modelle erzählen, beginnt mit der Urform des Bootes: Einbaum und Fellboot. Solche Boote wurden seit der Nacheiszeit vor 6000 Jahren gebaut. Zu sehen war das Modell des ältesten Bootsfundes in Nordeuropa, ein von Ruderern angetriebenes Schiff aus der Zeit 300 vor Chr.

Im Laufe der Zeit wurden von den Schiffsbauern schnellere Schiffe entworfen, die ihre Sicherheit und Tauglichkeit unter Beweis stellten. Die Rudermannschaften wurden durch Segel verstärkt, deren Ausnutzung des Windes sich raffinierter gestaltete. Am besten zu sehen war diese Kombination an den Modellen der Wikingerschiffe.

In Europa wurden in der Folge die ersten reinen Segelschiffe, die Hansekoggen, gebaut. Zunächst waren dies Einmaster mit einem großen Warenfassungsvermögen. Die nachfolgenden größeren Schiffe waren Dreimaster, die für den florierenden Handel im Mittelalter gebaut wurden.

Die Schiffstypen unterschieden sich bald nach ihrem Einsatzzweck. Während die bisherigen zivilen Schiffe dem Fracht- und Passagiertransport dienten, wurden spezielle Kriegsschiffe mit unterschiedlich starker Bewaffnung eingesetzt. Um sich dem aufkommenden Piratenunwesen zu erwehren mussten die Handelsschiffe mit Kanonen bestückt werden.

Die Segeltechniken wurden weiterentwickelt und ermöglichten es, das Ziel gegen den Wind anzusteuern.

Fregatte "FRIEDRICH WILHELM ZU PFERDE" 1680.
Fregatte „FRIEDRICH WILHELM ZU PFERDE“ 1680.

Günter Dörners größtes Modell in der Ausstellung ist die brandenburgische Fregatte „Friedrich Wilhelm zu Pferde“, die 1680 das Prunkstück der brandenburgischen Flotte darstellte.

Das Modell wurde im Maßstab 1:50 nach Plänen von Höckel, Rober Loef und Hans Szymanski erbaut. Zur Klärung von Detailfragen wurden die folgenden Bücher herangezogen:

  • Rolf Höckel:                 „Modellbau von Schiffen des 16. und 17. Jahrhunderts“
  • Wolfram zu Mondfeld: „Historische Schiffsmodelle“
  • Heinrich Winter:          „Der holländische Zweidecker von 1660/70“
  • Hermann Ketting:        „Prins Willem“
  • Björn Landström:         „Das Schiff“