Ortsbeirat besucht BASF

Dr. Uwe Liebelt informiert den Ortsbeirat
Dr. Uwe Liebelt informiert den Ortsbeirat

Oppau – Die Mitglieder des Ortsbeirates Oppau haben sich in der BASF über aktuelle Themen im Werk Ludwigshafen informiert. Die Leiterin der Umweltzentrale, Dr. Linda von dem Busche, begrüßte die Teilnehmer zu diesem Informationsaustausch.

Werksleiter Dr. Uwe Liebelt gab einen Sachstand über die Reparaturarbeiten an der Unglücksstelle im Landeshafen. Derzeit liegen noch keine Stellungnahmen der Staatsanwaltschaft und der Polizei vor. Auch auf den Abschluss der zahlreichen externen Gutachten muss wohl noch einige Zeit gewartet werden. Die bisher vorliegenden Erkenntnisse aus gutachterlichen Beurteilungen bescheinigen korrekte Arbeitsabläufe. Weshalb es zu diesem Unglück kam, ist nach wie vor unerklärlich. Bis zu dem im Frühjahr geplanten nächsten Bürgerdialog hofft die Werksleitung auf weitere Erkenntnisse über das Unfallgeschehen, über das sie dann berichten kann. Die Vorbereitungsarbeiten für Reparaturen an den Rohrleitungen verlaufen derzeit planmäßig und Dr. Liebelt hofft, bis Ende des Jahres mit den Arbeiten fertig zu sein. Obwohl weder von Seiten der Staatsanwaltschaft, noch von den Gutachtern abschließende Stellungnahmen vorliegen, gibt es bereits jetzt Bereiche, in denen die Werksleitung Lehren aus dem Unglück am 17.Oktober vergangenen Jahres gezogen hat. Das Chemieunternehmen wird sein bisher schon strenges Sicherheitskonzept weiter verschärfen. Alle Mitarbeiter der BASF und der Fremdfirmen, die an Produktionsanlagen arbeiten, werden noch stärker auf das Einhalten der Sicherheitsregeln hingewiesen. Wird gegen eine der sechs Grundregeln zur Sicherheit verstoßen, wird bei den BASF Mitarbeitern mit Disziplinarmaßnahmen reagiert und bei den Kontraktoren sogar Arbeitsverbote erlassen. Die Unfallbilanz in der BASF sieht im Vergleich zum Durchschnittswert der deutschen Industrie gut aus. Sie liegt im Werk Ludwigshafen um das 6fache niedriger. Seit 1960 konnte in Ludwigshafen die Anzahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle mit Ausfalltagen pro 1 Million gearbeiteter Stunden von 80 auf zwei reduziert werden. Künftig will man auch nach außen mehr Dialoge führen.

 

Leiter Josef Schorr stellt die Umweltzentrale vor
Leiter Josef Schorr stellt die Umweltzentrale vor

Die bisherigen Ortsvorstehergespräche, das Nachbarschaftsforum, Mandatsträgertreffen, Behördengespräche, und der politische Stammtisch, soll durch mehr Bürgerdialoge, Sicherheitstag für die Bürger, Besucheraktionen und Fraktionsdialoge ergänzt werden. Darüber hinaus wird die Abstimmung BASF zur Stadt, was die Warnhinweise betrifft, ausgebaut werden. Der Standort Ludwigshafen soll auch in Zukunft der Wichtigste des Unternehmensverbundes bleiben. Deshalb zielt die BASF auf Zukunftssicherung hier am Standort Ludwigshafen – meinte der Werksleiter. Die Ortsbeiratsmitglieder wollten auch über das Sicherheitskonzept der neuen TDI Anlage informiert sein. Dr. Christian Tragut, Leiter der BASF Einheit Produktion Isocyanate & Precursors versicherte, dass es für diese Anlage ein 5faches Sicherheitskonzept gibt. Eine vorbeugende Überwachung soll Auswirkungen auf die Nachbarschaft vermeiden. Bevor die Anlage wieder in Betrieb geht, wird sie auf „Herz und Nieren“ untersucht. Über die Produktionsverzögerung ist die BASF nicht gerade glücklich. Ein weiterer Informationspunkt war die Besichtigung der Umweltzentrale, in der das gesamte Werk auf Ereignisse bzw. Immissionen wie Lärm, Luft und Abwässer überwacht werden. Ortsvorsteher Udo Scheuermann beurteilt diesen Besuch in der BASF als besonders wichtig. Der Ortsbeirat wird sich jährlich zu einem Informationsaustausch mit Vertretern der BASF treffen.