Junge Union: Populäre Forderungen ohne Substanz

Maximilian Göbel (JU) / Foto: JU
Maximilian Göbel (JU) / Foto: JU

Ludwigshafen – Auf die Forderung von SPD-Oberbürgermeisterkandidatin Jutta Steinruck nach mindestens 3.000 neuen Wohnungen, darunter ein fixer Anteil an günstigem Wohnraum, bei der Vorstellung ihres Arbeitsprogramms reagiert die Junge Union (JU) Ludwigshafen mit Kritik:


Ludwigshafen wächst und baut bereits seit Jahren. So wurden in den Rekordjahren 2015 und 2016 jeweils bereits mehr als 350 neue Wohnungen in allen Preissegmenten in Ludwigshafen gebaut. Wie eine Studie der empirica AG aus 2015 im Auftrag der Wohnungsbauunternehmen und Bausparkassen ergab, fehle es vor allem an Wohnraum im mittleren und gehobenen Preissegment – gerade nicht im unteren Preissegment.

Der neuerliche Bauboom der Stadt hat sicherlich mit der Tatsache zu tun, dass Ludwigshafen eine Schwarmstadt ist und auch neue Einwohner aus dem Umland anzieht. Treiber dieser Entwicklungen ist gleichermaßen die Niedrigzinsphase, deren weitere Annahme reine Spekulation ist.

Indes stellt sich die Frage, wo Frau Steinruck den neuen Wohnraum schaffen möchte. 3.000 Wohnungen entsprechen in etwa der Größe des Stadtteils Pfingstweide. Im renovierten Hemshof-Center, zwei 88-Meter hohen Türmen, entstehen 140 Wohnungen. Für 3.000 Wohnungen bedarf es 22 neuer Hemshof-Center, also 44 88-Meter hohen Türmen. “Wir freuen uns bereits auf die neue Skyline Ludwigshafens”, so Lucas Coronel, Geschäftsführer der JU Ludwigshafen. Auch fehlt es an konkreten Ansatzpunkten, wer Bauträger dieser Neubauten sein solle – und dabei wirtschaftlich arbeitet. Die GAG ist bis 2020 ohnehin mit dem Neubau von rund 850 Wohnungen in allen Preissegmenten befasst.

“Wir freuen uns, dass Ludwigshafen wächst und auch für Menschen im Umland attraktiv ist.”, so der JU-Kreisvorsitzende Maximilian Göbel. “Wie Jutta Steinruck allerdings auf die Zahl von 3.000 neuen Wohnungen kommt, welche Nachfrage damit bedient werden soll und welchen Anteil an sozialem Wohnungsbau sie sich vorstellt, bleibt indes schleierhaft. Wir wünschen uns von einer Oberbürgermeisterkandidatin durchdachte Konzepte statt blumiger Versprechen. Die ‘beste Idee’ für Ludwigshafen ist dies jedenfalls nicht.”, so Göbel abschließend.