Gerüstet gegen Schnee und Eis

Ludwigshafen Rathaus - Quelle: Kurt Müller
Ludwigshafen Rathaus - Quelle: Kurt Müller

Ludwigshafen – Wie oft wie viel Schnee fällt, das kann auch für diesen Winter nicht vorhergesagt werden. Doch eines ist sicher: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Entsorgungsbetriebes sind gerüstet und auf alle Situationen gut vorbereitet.

„Von Kontrollfahrten bis zum Volleinsatz: Jeder weiß, wer, wann, welche Straßen und Plätze räumen soll. Die konkreten Einsatzpläne mit den Fahrtrouten sind detailliert besprochen. Die Mitarbeiter werden an zwei speziellen Schulungstagen auf den neuesten Informationsstand der Fahrzeugetechnik gebracht. Unsere Lager sind mit Streumitteln gefüllt, wir sind gerüstet und werden unser Bestes tun, die Verkehrssicherheit in Ludwigshafen zu gewährleisten“, erläuterte Bau- und Umweltdezernent Klaus Dillinger in einem Pressegespräch am Donnerstag, 16. November 2017.

Insgesamt stehen für die Einsätze neun Streu- und Räumfahrzeuge sowie sieben kleinere Streuer und zwei Kleinst-Streuer bereit. In der kommenden Wintersaison wird wieder ein Streufahrzeug zum Einsatz kommen, das reine Salzsole versprüht. Das Fahrzeug wird vor allem im Präventiveinsatz Verwendung finden. Die Sole verteilt sich gleichmäßiger auf der Fahrbahn, bleibt auch länger haften und sorgt so dafür, dass winterliche Glätte erst zu einem späteren Zeitpunkt entstehen kann. Allerdings ist der Einsatz dieses Fahrzeuges aufgrund des hohen Wasseranteils bis zu Tiefsttemperaturen von minimal minus fünf Grad Celsius begrenzt.

Bei einem Volleinsatz sind bis zu 60 Mitarbeiter auf rund 570 Straßenkilometern mit Schütte, Streugut, Schneeschieber und Fahrzeugen unterwegs. Innerhalb von rund dreieinhalb Stunden werden Brücken, Hochstraßen und die wichtigsten Verkehrsknotenpunkte sowie Zebrastreifen, Kreuzungen und verschiedene öffentliche Plätze maschinell und manuell betreut. Wird es extrem winterlich, packen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bereiches Grünflächen und Friedhöfe sowie des Bereiches Stadtentwässerung und Straßenunterhalt mit an. Täglich, bei besonderen Wetterlagen auch stündlich, werden Vorhersagen über den Internetdienst Meteogroup abgerufen. An diesen Wetterprognosen orientiert sich die Wochen- und Tagesplanung mit Rufbereitschaften und Folgeeinsätzen. Auch die drei Glättemeldeanlagen im Stadtgebiet an der Pylonbrücke, in der Meckenheimer Straße und an der L 523 sind ein wichtiger Faktor. Jede Wetteränderung mit Regen, Schnee und Eis wird über Sensoren in der Fahrbahndecke sofort an den Betrieb gemeldet. Der Einsatzleiter reagiert dann nach Information über den Bereitschaftshabenden mit entsprechenden Einsätzen.

Bei Kontrollfahrten werden im Stadtgebiet rund 100 Kilometer Fahrbahn überprüft. „Je nach Witterung und Straßenzustand wird hierbei sofort gestreut und gegebenenfalls werden weitere Fahrzeuge hinzugezogen. Auch bei trockener Kälte ist das wichtig, Eisbildung in Industriestädten gibt es auch dann. Bei Niederschlag mit Eis und Schnee werden über so genannte Schwerpunkt- oder Volleinsätze Streufahrzeuge mit Feuchtsalz oder Salzsole in Einsatz gebracht“, so Holger Kusche, kommissarischer Bereichsleiter des WBL-Entsorgungsbetriebes und Verkehrstechnik. Trotz bester Organisation und engagiertem Einsatz der Mitarbeiter lassen sich Behinderungen des Straßen- und Fußgängerverkehrs jedoch nicht immer verhindern. Setzt die Glätte beispielsweise kurz vor oder während des Berufsverkehrs ein, stehen die Einsatz-Fahrzeuge oft im Stau und kommen selbst nicht vorwärts, um die Fahrbahnen zu sichern. Hierfür bittet Kusche um Verständnis.

Die Sicherheit für den öffentlichen Verkehr zu gewährleisten, hat im Winter für die Mitarbeiter des Entsorgungsbetriebes oberste Priorität. Aber auch Bürgerinnen und Bürger müssen hierzu beitragen, in dem sie selbst auf Gehwegen oder in Wohn- und Spielstraßen ihre Streu- oder Räumaufgaben leisten. Anstelle von Salz darf hierzu nur umweltschonendes Granulat, Sand oder Splitt eingesetzt werden. Auch die Verbindung des Gehweges zu einer Bushaltestelle oder zu einem Fußgängerüberweg gehört zum Verantwortungsbereich des Anliegers. Auf dem Trottoir muss ein 1,50 Meter breiter Streifen freigehalten werden. Schnee ist sogleich nach Ende des Schneefalls zu räumen. Er kann am Gehwegrand aufgehäuft werden, die Sinkkästen sollten frei gehalten werden. Werktags sollten von 7 bis 21 Uhr und sonn- und feiertags von 8 bis 21 Uhr die genannten Bereiche sicher sein.

Weitere Informationen gibt es unter www.ludwigshafen.de, Rubrik Dienstleistungen A-Z: Stichwort „Winterdienst“

Weitere Daten:

  • Im Einsatz sind zwischen 60 und 200 Mitarbeiter.
  • 570 Kilometer Straßennetz
  • Neun Streu- und Räumfahrzeuge, sieben kleinere Streuer, zwei Kleinst-Streuer und 18 Klein-Lkw
  • Gelagert sind 2000 Tonnen Salz, 400 Tonnen Granulat, 200 Tonnen Magnesiumchlorid in Vorrats-Tanks
  • 15 Tonnen Natriumchlorid-Sole in einer Mischanlage
  • Ein Volleinsatz kostet ca. 60 000 Euro.
  • Durchschnittlicher Streumittelverbrauch aus dem milden Winter 2016/2017: rund 150 Tonnen Salz sowie rund 5 Tonnen Splitt schlagen mit rund 12.500 Euro zu Buche
  • Die Gesamtkosten einer durchschnittlichen Wintersaison belaufen sich auf einen Betrag von 830.000 Euro. Durch einen extremen Winter wie z.B. im Jahr 2010 haben sich die Kosten mit 2.050.000 Euro mehr als verdoppelt.