Die Wasserprozession war sehr gut besucht
Die Wasserprozession war sehr gut besucht

BOBENHEIM-ROXHEIM – Seit vielen Jahren ist neben Sportveranstaltungen und Festen, die Wasserprozession auf dem Altrheinarm eine feste Institution, die mehr und mehr beworben wird und die mehr und mehr Gläubige anzieht.

Die Kolpingfamilie der Pfingstweide hat diesen Gottesdienst der katholischen Nachbargemeinde in das Jahresprogramm aufgenommen und hoffte auf rege Beteiligung. Der Samstagnachmittag war für viele dann eben doch kein Tag, um Gottesdienst zu feiern, eine recht kleine Gruppe machte sich auf den Weg. Allerdings konnte man in Bobenheim-Roxheim doch einige Gesichter der Gemeinde entdecken. Von vorne…

…. Die Wasserprozession der katholischen Gemeinde ist zu einem Magnet für einen außergewöhnlichen Gottesdienst geworden. Ordner müssen mittlerweile den Verkehr regeln, Feuerwehr, Malteser, Wassersportverein, Ordnungsbehörde und viele mehr sorgen für einen ruhigen Ablauf. Der Zuspruch ist groß, auch wenn sowohl Gesang als auch Ruhe während des Gottesdienstes – fast naturgemäß – etwas leiden. In den entscheidenden Momenten kehrte allerdings meditative Ruhe ein. So auch, als der Altar anlegen wollte und eine plötzlich aufkommende Brise die Boote gefährlich ins Wackeln brachte… irgendwie hielt jeder die Luft an.

Aber alles gut, Regens Magin aus Speyer hielt seine Festpredigt, die sowohl mit Ermahnungen als auch mit Anekdoten durchwebt war. Pfarrer Rubel strahlte wie jedes Jahr über die großartige Veranstaltung und grüßte in mehreren „Landessprachen“, da ihm bewusst ist, dass nicht nur Einheimische die Wasserprozession besuchen. Allein diese Freude, seine Art die Gläubigen zu begrüßen und sein Winken nach allen Seiten ist sehenswert und geht zu Herzen. Weiterhin dankte er allen, die diesen Openair Gottesdienst ermöglichen. Die Liste ist lang und so wurde jedem Besucher bewusst, wie viele Hände nötig sind, um den Tag gut zu gestalten und vor allem, wie lange vorher mit der Organisation und Planung begonnen werden muss.

„Petrus war auch mit im Boot“ – nicht nur der Gottesdienst – auch das Wetter war großartig. Diakon Wink, auf dessen Idee die Wasserprozession geboren wurde, bat um eine „Scheinwerfer-Spende“, da Boote und Schmuck ehrenamtlich und aus eigener Kraft des Arbeitskreises entstehen. Das musikalische Vorprogramm aus befreundeten Gemeinden in Worms und der Projektchor “Wasserprozession“ sowie der prot. Posaunenchor Speyer sorgte für eine Einstimmung, schon weit vor Beginn der Messe.

Der Gottesdienst endete mit einer Prozession zur Kirche und mit einem beeindruckenden „Großer Gott wir loben dich“. Auch wenn sich bereits viele auf den Weg zum Umtrunk neben der Kirche gemacht hatten: Die Kirche selbst war proppenvoll und Kinderwägen, Rollatoren und Rollstühle blockierten die Zugänge. Aus Sicherheitsgründen sollte man hier überlegen für das nächste Jahr einfach einige Kirchenbänke zur Seite zu rücken. Die Wortwahl und das christliche Miteinander waren im Moment der Enge nicht immer angemessen. Schade, denn für diejenigen, die eingeengt standen blieb der meditative Moment des Abschlusses leider verwehrt.

Eine wachsende Veranstaltung, die logistische Probleme mit sich bringt, aber die für die Gemeinde und den engagierten Pfarrer und den Arbeitskreis ein großer Erfolg ist. Sicherlich werden auch hier Menschen angesprochen, die nicht mehr den regelmäßigen Gang zur Kirche praktizieren. Lohnens- und lobenswert – einfach großartig.