Michael Kurz, Geschäftsführer der DRK-Altenhilfe Vorderpfalz Quelle: DRK Vorderpfalz
Michael Kurz, Geschäftsführer der DRK-Altenhilfe Vorderpfalz Quelle: DRK Vorderpfalz

MELM – Mit rund einhundert geladenen Gästen aus Politik, Verwaltung, Gesundheitswesen und Kooperationspartnern feierte die DRK-Altenhilfe Vorderpfalz gestern einen Festakt anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Pflegeheims „In der Melm“.

1930 wurde das erste Altenpflegeheim des Deutschen Roten Kreuzes in Ludwigshafen in der Schuckertstraße (Friesenheim) eröffnet und gehörte zu einer der wichtigsten sozialen Einrichtungen der Chemiestadt. Nach 76 Jahren Betrieb am alten Standort machten sich die Verantwortlichen des DRK-Kreisverbandes Vorderpfalz im Jahre 2006 auf den Weg, einen geeigneten Standort für einen Neubau zu suchen. Nach Abwägung aller Möglichkeiten fiel die Wahl einstimmig auf das Neubaugebiet Melm in Ludwigshafen-Oggersheim.

Nach zweijähriger Bauzeit eröffnete am 4. Oktober 2008 das DRK-Pflegeheim am Standort „Melm“ und erweiterte somit seine Kapazität auf 119 Plätze vollstationärer Pflege. Damals zogen 82 Bewohner/-innen in das neue Haus, von denen heute noch drei leben. Die DRK-Altenhilfe Vorderpfalz gGmbH betreibt an diesem Standort heute eine moderne Pflegeeinheit. Die Validation nach Naomi Feil, eine wertschätzende Methodik im Umgang mit Demenz, machte das Pflegeheim „In der Melm“ auch über die Grenzen der Stadt Ludwigshafen als Zentrum für Menschen mit Demenz bekannt.

Michael Kurz, Geschäftsführer der DRK-Altenhilfe Vorderpfalz, freute sich die Oberbürgerbürgermeisterin Jutta Steinruck, die Landtagsabgeordnete Marion Schneid sowie die Sozialdezernentin Beate Steeg begrüßen zu dürfen. Der Einladung folgten aber auch die Mitarbeiter/-innen der Pflegestützpunkte, die Vertreter des Bundes der ambulanten Pflege in Ludwigshafen (BALU), Michael Cordier, Geschäftsführer der Lukom und zahlreiche Weggefährten des Roten Kreuzes. „In ihrem Haus sind die Menschen gut aufgehoben und werden liebevoll betreut“, attestierte die Oberbürgermeisterin in ihrem Grußwort. Sie überbrachte die Glückwünsche von Stadt und Rat, lobte die Ausrichtung als Kompetenzzentrum Demenz und bedankte sich besonders bei den 157 Mitarbeiter/-innen, die mit Respekt und Wertschätzung die Bewohner pflegen. „Ich wünsche Ihnen weiterhin Kraft für die Arbeit von Mensch zu Mensch“, sagte Jutta Steinruck.

Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck, Sozialdezernentin Beate Steeg und Michael Kurz, Geschäftsführer der DRK-Altenhilfe Vorderpfalz Quelle: DRK Vorderpfalz
Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck, Sozialdezernentin Beate Steeg und Michael Kurz, Geschäftsführer der DRK-Altenhilfe Vorderpfalz Quelle: DRK Vorderpfalz

Das großzügige Haus im mediterranen Stil hat 95 Einzel- und zwölf Partnerzimmer. Die helle und farbliche Gestaltung sowie die Einrichtung der Zimmer und vier Wohnbereiche sorgen für eine behagliche Wohnatmosphäre. Besonders schön ist der 2000 Quadratmeter große Sinnesgarten mit Kräutern und Duftrosen. Neben der Pflege, der Beschäftigung und Betreuung ist das frisch gekochte, vitaminreiche Essen aus der eigenen Küche von großer Bedeutung für das Wohl der Bewohner. „Das neue Pflegeheim in der Melm zu bauen, war eine richtige Entscheidung. Bei ihnen stehen die Menschen im Mittelpunkt. Pflege ist im Umbruch. Daher wollen wir den Fachkräftemangel beheben und gute Voraussetzungen schaffen, dass es sich lohnt, sein Bestes zu geben, sagte die Landtagsabgeordnete Marion Schneid.

Gerhard Lenzen, Abteilungsleiter Soziale Arbeit beim DRK-Landesverband Rheinland-Pfalz, überbrachte die Glückwünsche aus Mainz und ging kritisch auf die Herausforderungen des Fachkräftemangels im demographischen Wandel ein. In zehn Jahren wurden 867 Bewohner, davon 580 Frauen und 287 Männer aufgenommen. Vor zehn Jahren waren die Bewohner durchschnittlich 85 Jahre alt, während sie heute 92 Jahre alt sind.

In seinem Festvortrag „Wie sieht die Rolle der stationären Pflege in den nächsten 20 Jahren aus? Brauchen wir überhaupt noch ein Pflegeheim?“ machte Professor Dr. Karl-Heinz Sahmel Mut, dass es dann auch noch einen Bedarf an Pflegeheimen gebe. „Es bedarf aber einer breiten, gesellschaftlichen, generationenübergreifenden Diskussion über das Leben im Alter, damit es nicht zum Kampf der Generationen kommt. Fachkräfte sind Mangelware. Viele frustrierte Pflegekräfte brauchen neue Impulse, damit sie wieder in den erlernten Beruf gehen“, forderte der emeritierte Professor für Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft der Hochschule Ludwigshafen. Mit einem zünftigen Oktoberfest mit bayrischen Spezialitäten und Musik mit den Bewohnern und Mitarbeitern klang die Geburtstagsfeier zum zehnjährigen Bestehen fröhlich aus.