Oppau – Weit über 70 Jahre befand sich der Ankerstein im Museum in Oppau. Dort im Keller fristete er ein beschauliches Dasein. Und irgendwie war er immer mal wieder im Weg. Mit fast 2t Gewicht konnte den Sandsteinbrocken Niemand so richtig bewegen.

Am vergangenen Samstag um 9 Uhr war es dann soweit. Das THW Ludwigshafen rückte mit schwerem Gerät an um den Brocken aus dem Keller zu vefrachten.

THW im Hof des Rathauses in Oppau
THW im Hof des Rathauses in Oppau

Aufgrund der Enge den Treppenhauses und der Konstruktion der Treppe, fand im Vorfeld eine Begehung durch die Spezialisten statt. Hier entschied man sich für diese Aktion extra eine Hydraulik zu bauen. Eine Entscheidung, die sich im Nachhinein als die beste herausstellte.

Der Ankerstein mit der vom THW angefertigten Hebevorrichtung
Der Ankerstein mit der vom THW angefertigten Hebevorrichtung

Wir haben mit Ortsvorsteher und Vorstand des Fördervereins Karl-Otto-Braum-Museum, Udo Scheuermann gesprochen. Selbst er kann nicht sagen, wann der Stein in den Keller kam.

“Der Stein war früher an der Rheinbrücke in Ludwigshafen. Vor ca. 360 Jahren war dort die erste Fähre, die von Ludwigshafen nach Mannheim ging. Irgendwann ist der Stein dann in Oppau gelandet, weil er anscheinend nirgendwo einen Platz fand. Und nun steht er bereits seit Jahrzehnten im Keller. Der Herr Dörner der sich um die Sache bemüht hat und recherchierte, regte an, dass der Stein wieder an seinen alten Platz zurückkommt. So als historische Dekoration auf dem Gelände an der Rheingalerie.”

Wielange steht der Stein denn nun in Oppau im Keller?

“Seit ich ins Rathaus komme und das sind nun fast 50 Jahre, stand er schon immer da. Niemand kann es genau sagen – Ich schätze mind. schon 70 Jahre“, so Scheuermann.

Vom THW-Gruppenführer wollen wir wissen, wie das THW die Aktion durchführt.

Wir wurden angefragt diesen Ankerstein aus dem Oppauer Rathaus zu holen. Wir haben uns vorbereitet und im Vorfeld entsprechendes Material zusammengestellt und eine Hebevorrichtung gebaut. Wir haben den Stein vermessen und dann abgeschätzt. Demnach liegt das Gewicht bei ca. 2t. Dann haben wir die Hebevorrichtung extra gebaut. Diese wird von uns direkt am Stein angebracht. So können wir den Stein über unsere Hydraulikaggregate bewegen.

Wir haben uns dann entschieden, dass wir das so machen und den Stein Stufe für Stufe hochfahren können. Das haben wir bei uns im Ortsverband vorher geprobt. Bei größeren Sachen und alles war wir planen können, proben wir nochmals vorher.

Wir konnten Tage vorher bereits Material hierher bringen und die Örtlichkeit begutachten.

Soweit der Gruppenführer des THW Ludwigshafen.

Der tonnenschwere Sandstein auf den ersten 4 Stufen
Der tonnenschwere Sandstein auf den ersten 4 Stufen

Als es losging benötigten die Spezialisten für die ersten 4 Stufen ca. eine Stunde. Danach ging es an die letzten 9 Stunden. Also das größere Stück. Beendet wurde die Aktion nach 12 Uhr. Wobei das Team vor keine großen Herausforderungen gestellt wurde. Die akribische Planung und Vorbereitung trug an diesem Vormittag Früchte.

So manchem THW-Mann lief trotz der kalten Temperaturen der Schweiss vom Gesicht.

Am Ende wurde der 2t schwere Sandsteinbrocken mittels eines Krans auf einen LKW des THW verladen, festgezurrt und abtransportiert. Er wird zunächst beim THW in Ludwigshafen zwischengelagert, bis er dann kommendes Jahr seinen Endplatz an der Rheingalerie beziehen wird.

Wie immer findet ihr interessante Videos zu dieser Aktion in Instagram unter unserem Hashtag #oppauinfo

Impressionen der knapp 4 stündigen Aktion

 

 

Der Initiator Herr Dörner
Der Initiator Herr Dörner