Edigheim – Es gibt Events, Konzerte, die sind einfach überraschend. Die Erwartungen im Vorfeld, werden plötzlich deutlich überschritten. Ein solcher Event, war das Jubiläumskonzert der “No Names” im Bürgerhaus Oppau.

Und dann erhebt sich die Frage was soll man schreiben?

Dass die Halle komplett ausverkauft war? Dass das Pubikum stürmischen Beifall gab, der von Titel zu Titel stärker wurde? Dass die anwesende OB Jutta Steinruck ebenfalls nicht auf dem Sitz zu halten war? Dass die Streicher, die Bläser und die Band absolut Spitze waren …?

Nun bei allen Emotionen, die dieses tolle Konzert ausgelöst hat, erlaube ich mir den Versuch bei den Fakten zu bleiben.

Die Zwischenwand musste geöffnet werden. Der Andrang war hoch
Die Zwischenwand musste geöffnet werden. Der Andrang war hoch

Pünktlich um 19 Uhr ging es los. Die Bühnendeko war passend zum Ambiente ausgewählt und sorgte für die richtige Stimmung.

Extra zum Konzert hatten sich die “No Names” eine Streichergruppe, eine Bläsergruppe und Gitarristen engagiert. Eine Entscheidung, die sich als wertvoll erwies. Der Sound, der da von der Bühne auf das Publikum einwirkte, liess so manchen mit offenem Mund staunen.

Die Streichergruppe der südwestdeutschen Philharmonie unterstützte die “No Names”
Die Streichergruppe der südwestdeutschen Philharmonie unterstützte die “No Names”

Unterstützung holten sich die “No Names” bei der Streichergruppe der jungen südwestdeutschen Philharmonie, die zusammen mit einer kleinen Bläsergruppe für den notwendigen Background sorgten.

Gleich zu Beginn starteten die Künstler mit “September” – dem wohl bekanntesten Titel der Chicagoer Soul- und Funk-Band, “Earth, Wind & Fire”. Der leicht jazzige Swing des Originals wurde durch die Bläsergruppe originalgetreu und sehr beeindruckend wiedergegeben.

Ab da war klar, wohin die Reise am Abend geht. Soul, Funk, Traditionals, Chorlastige Titel und ein hohes Niveau der Sängerinnen und Sänger.

Den Schlagzeuger hat man clevererweise hinter Plexiglas gesetzt. Damit war ein einheitlicher Sound garantiert, der mit einem Mikrophon eingeregelt wurde

Von den 23 nahezu perfekt vorgetragenen Titeln greife ich mir ein paar heraus:

Das Medley Conquest of Paradise und Adiemus war der absolute Gänsehaut-Moment noch vor der Pause. Der Klangteppich aus gefühlvollem, samtigen Chor und getragenen Streichern, versetze die Anwesenden in Staunen.

Das Highlight vor der Pause war der Song “Who wants to live forever”, den Queen 1986 für den Film “Highlander” eingespielt hatten. Geschrieben wurde er von Gitarrist Brian May. Als Solo brillierte bei den „No Names“ Marcus Dörr. Wohlwissend, dass Titel von Queen zur Königsklasse im Gesangsbereich gehören. Das Können von Leadsänger Freddy Mercury bleibt weltweit unerreicht. Das Publikum hielt es nicht mehr auf den Stühlen. Eine sehr gelungene Interpretation.

Ein tolles Konzert

Als letzten Titel vor der Pause, wählte der Chor – Puttin on the Ritz. Irving Berlin schrieb diese Nummer 1926. Sie spiegelt den Swing und Jazz der Zwanziger Jahre wieder. Auch hier zeigten die “No Names” ihre Wandlungsfähigkeit und enorme Bandbreite. Das Bürgerhaus swingte bis in die letzten Ritzen.

Nach der Pause ging es im fulminanten Stil weiter.

Herausragend Katrin Sperling im Solo mit I will survive von Gloria Gaynor. Ein Titel der in den 70ern die Charts stürmte und heute noch das Publikum begeistert.

Eindrucksvoll und stimmgwaltig: Marcus Dörr

Africa von Toto wurde mit hörenswerten Soundeffekten begonnen. Vom leichten Regen, über Plätschern, bis hin zu Starkregen und am Ende lautes Donnern. Alles das erzeugten die “No Names” mit Stimme und körperlichem Einsatz. Hörenswert! Africa wurde dann gekonnt vorgetragen. Wer sich einmal an diesem Song als Sänger versucht hat, der weiss das Können zu schätzen, dass man mitbringen muss. Der Originalsänger von Toto, Bobby Troy Kimball, ist in der Lage von sehr tief bis extrem hoch Africa zu schmettern. Auch hier war die Interpretation mehr als gelungen.

Katrin Sperling – Gloria Gaynor mit viel Power

Mit Don’t stop believin von der amerikanischen Band Journey beendeten die “No Names” das beeindruckende Konzert.

Natürlich liess das Publikum diesen großartigen Chor nicht ohne zwei Zugaben von der Bühne.

Erwähnenswert auch Dieter Scheithe – der musikalische Leiter, Pianist und Arrangeur. Er führte gekonnt und locker durchs Programm. Seine Anmoderationen der einzelnen Titel waren knackig und auf den Punkt. Er zog somit das Konzert nicht unnötig in die Länge. Am Piano zeigte er zudem sein hervorragendes, musikalisches Können. Ihm haben die „No Names“ sehr viel zu verdanken.

Die Tatsache, dass Chor und Gastmusiker nur einmal miteinander probten, beweist das Können auf beiden Seiten.

Was bleibt als Fazit?

Die “No Names” haben sich als einen modernen Chor etabliert, der mit einem frischen Auftreten eine breite Palette aus dem musikalischen Spektrum abdeckt. Die Präsentation war stimmig. Die Klangharmonien angenehm und sehr gut arrangiert. Die Spielfreude war jede Sekunde zu sehen, zu hören und zu spüren.

Damit haben die Edigheimer bewiesen, dass sie sich in der gleichen Liga wie der Junge Chor TakeFour bewegen. Und wir dürfen stolz sein, zwei so qualitativ hochwertige Chöre im Ortsbezirk zu haben.

Wer diesmal nicht dabei war, dem sei der Chor wärmstens empfohlen – Hörgenuss auf einem sehr hohen Niveau.

INFO

Wie alle Chöre freuen sich die “No Names” auf neue Mitglieder. Wer Interesse hat und mit Spaß bei der Musik dabei ist, der wendet sich an den Chor unter:

http://www.nonames-edigheim.de