OPPAU – Einmal im Jahr veranstaltet der PWV gemeinsam mit seinen Aktiven eine Prunksitzung. Spaß und gute Laune waren garantiert. Pünktlich um 19:11 Uhr marschierte Sitzungspräsident Reeb mit seinen Elferrätinnen ein.

Nach der Begrüßung und der offiziellen Eröffnung zeigte Lea Mack, das Tanzmariechen der „Munnemer Göckel“ ihr Können. Leichtfüßig schwebte Sie konditionsstark über die Bühne in Oppau.

Danach traten Astrid und Hans-Peter Schmitt auf. Die beiden erfahrenen Laienschauspieler sorgten mit ihrer kleinen Verwechslungslomödie für die ersten anhaltenden Lacher. Denn Merke: Möpse und Möpse sind zwei paar Schuhe. Wenn der Herr Versicherungsagent aber kurzsichtig ist, führt das zwangsläufig zu Verwechslungen und Konflikten.

Im Anschluss daran forderte der langjährige Alleinmusiker Peter Weishaar das Publikum mit dem ewigen Dauerbrenner „Auf und Nieder, Links, Rechts, Vor und zurück“.

Darauf folgten Karin Walther und Marion Urban als Brautpaar. Sie immer am Heulen und „Er“ verteidigend und kämpfend mit seinem Schnurrbart. Während des Vortrages wurde eine größere Anzahl an Taschentüchern benötigt, die alle am Ende auf dem Bühnenboden landeten. Die Idee beim Vortrag:
Er hat keine Lust auf seine Braut. Das wird mit teilweise gekonnt verunstalteten Schlagertexten A-Capella vorgetragen. Dass die Braut diese Lieder in weinerlichem Ton und ohne Musik darbot, sorgte für jede Menge Schmerzkrämpfe beim gut trainierten Faschingspublikum.
Die vielen verdienten Lacher belohnten am Ende die humorerfahrenen Frauen. Diese bedankten sich mit einer Zugabe.

Als Auflockerung folgte die Aktiven-Garde der „Munnemer Göckel“. Auch fragt sich so mancher, wo die Tänzerinnen diese enorme Kondition aufbringen, mehrere Minuten über die Bühne zu springen, hüpfen und rennen. Ein begeistertes Publikum gab dann auch den verdienten Applaus.

Damit die Narrinnen und Narren nicht einrosten, durfte der musikalische Folterkencht mit einer weiteren Schunkelrunde die eingestaubten Knochen und Glieder herausfordern. Nachdem die Narrenschar keuchend und stöhnend wieder Platz genommen hatte, durfte der Nachwuchs ran und zeigte dass auch die Jungen mithalten können.

Lisa Stein als Fußballfan und in altbewärter Büttenpräsentation, kokettierte mit ihrer Figur und nahm unbeschwert alles aufs Korn was so ein junger Fussballfan zum Thema und dem Rest der Welt zu bemerken hat. Die Performance lässt auf einen positiven Ausblick in die Faschingszukunft hoffen. Unter all den Erwachsenen hatte sie sich hervorragend positioniert.

Vor der Pause trat dann das Männerballett auf. Eine sehr gekonnte Interpretation des Themas: Ich muss auf Toilette, aber diese ist besetzt. Dafür hatte man extra ein mobiles Toilettenhäuschen auf die Bühne geschafft. Zu harten, irischen Folk-Stomp-Rhytmen, zeigten die Männer wie akut so ein Toilettengang werden kann. Das Publikum konnte dann unter anhaltendem Gelächter, Applaus alle Aktiven in die wohlverdiente Pause entlassen.

Es folgte der Ausmarsch des 11-Rats und die 3x 11 minütige Pause.

Nach der Pause zeigte die U15-Garde des FC-Bächel aus Wachenheim, wie gewohnt ihr Können. Auch hier wunderte sich so mancher über die konditionelle Verfassung der Tänzerinnen. Auch sie boten eine starke Leistung.

Die Showtanz-Gruppe der „Munnemer Göckel“ setzte dann den tänzerischen Höhepunkt mit aufwendigen Kostümen und einer ausgefallenen Show-Einlage zum Thema: Auf Safari. Mit farbenfrohen Kostümen und einer dazu passende Deko, brachten die Tänzerinnen das Publikum teilwese von den Stühlen hoch. Der Applaus und die Begeisterungs-Pfiffe waren am Ende hochverdient.

Und weiter ging es Schlag auf Schlag.

Karin Walther erklärte zusammen mit ihrem Bühnen-Ehemann Stefan Alber dass es jetzt um „Ebbes geht“. Alber wie auch schon im letzten Jahr, zeigte sich phlegmatisch und basisgenervt. Walther dagegen verkörpert die ewig-freundlich-optimistische Frau, die es trotz aller Widerstände zu einem solchen Langweiler hinzieht.
So bekamen die Beiden ihren verdienten Applaus.

Michael Stein brachte mit seinem Vortrag das Flair vergangener Fastnachtszeiten auf die Bühne. In bester „Mainzer Hofsänger-Tradition“ reimte und singt er vom Leid eines Präsidenten – Dem Faschingspräsidenten. Stein der auch Präsident der Friesenheimer Eulen ist dichtete:

Der Fastnachtspräsident ist immer der Dumme, denn der machts als einziger Präsident „immer fer Umme“. Dennoch hatte er Mühe das Publikum bei der Stange zu halten.
Am Ende griff Faschingspräsident Reeb ein und sagte unmißverständlich an die „Plappermäuler“. Bleiben Sie beim nächsten Mal zuhause. Eine Aussage die er am Schluss der Sitzung wieder zurücknahm.

Im Anschluss an Michael Stein, ergriff Peter Weishaar nochmals die Narrinnen und Narren und scheuchte, die nun langsam müder werdende Geselschaft ein letztes Mal von den Stühlen hoch.

Bevor das Männerballett die diesjährige Karnevalssitzung beendete, zeigten die Altrheinperlen dass es ihnen reicht dass sie wissen, dass sie im Grunde könnten, wenn sie nur wollten.
Vorsorglich warnte Begleit-„Gitarrist“ Thomas Fries das Publikum, dass er nicht spielen kann. Dafür hielt er sich dennoch wacker auf Lagerfeuer-Niveau.

„Mir reichts, wenn ich weiss, dass kenn’d wenn ich wollt. Die Damen, allesamt bühnenerfahren und im letzten Jahr als Trauerschnallen in Oppau, boten auch dieses Mal wieder solides Humorhandwerk und bekamen als letzten Redevortrag ihren verdienten Applaus.

Das Männerballett bot zum Schluß die erwartete, fulminante Show. Wechselnde Kostüme. Mehr oder weniger starker Körperausdruck und eine Reise von Schlager bis hartem Rock. Alles wurde nahezu perfekt umgesetzt. Stefan Alber wie immer mit einer Extraportion Härte im Ausdruck stach wieder deutlich hervor.

Als Fazit lässt sich sagen, dass das Publikum mit einem Mix aus Altbewährtem und Neuem hervorragend unterhalten wurde. Die Aktiven des PVW zeigen seit vielen Jahren, dass sie in der Lage sind eine Prunksitzung auf die Beine zu stellen, die etablierten Karnevalsvereinen kaum nachsteht.
Dennoch sollte die eine oder andere Strategie für die Zukunft auf den Prüfstein gestellt werden.

Die Redaktion bedankt sich für die Einladung.

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